New Zealand – here we are!!!

Regen, Regen, Regen… so begrüßte uns Neuseelands Norden am letzten Dienstag. Nach sieben wunderschön sonnigen und z.T. sogar heißen Wochen in Australien fällt es uns umso schwerer, uns an das Wetter zu gewöhnen.

Wie war unser ‚Trip along the Great Ocean Road‘?? Traumhaft!!! Wir hatten uns einen kleinen Wagen gemietet und sind für die verbleibenden Tage unserer Australienzeit die Küste und seine kleinen, in wunderhübschen Buchten gelegenen Örtchen abgefahren.

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Eigentliches Highlight der Tour sollten die ‚Zwölf Apostel‘ sein, diese unglaubliche, natürliche Felsformation vor der Küste Virginias. Diese Limestone Skulpturen im Ozean waren ehemals Festland und wurden über Jahrhunderte von den Wellen des Ozeans ausgewaschen und vom Festland getrennt.  Erst im letzten Jahr ist einer der Apostel in sich zusammen gestürzt. Als wir den ersten Apostel sichteten, waren wir schwer begeistert. Es war mittlerweile schon früher Nachmittag, am Himmel wechselten sich Sonne und Wolken immer wieder ab, sodass die im Ozean stehenden Felsen alle paar Minuten in unterschiedlichsten Schattierungen vor uns standen. Ich weiß nicht, wie viele Fotos wir dort gemacht haben, aber dieser Ort ist einfach unglaublich fotogen.

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Entlang des Ozeans schmiegt sich die Great Ocean Road an die zerklüftete Küstenlinie, führt durch kleine Wälder, Berge hinauf und hinab, bis sie wieder auf einen der traumhaften Lookouts trifft. Man kann sich einfach diese Küstenstrasse entlang treiben lassen, gut und gerne einen ganzen Tag, und kann immer wieder kleine Wanderungen von Lookout zu Lookout machen. Dort gibt es dann z.B. die ‚Caves‘ und das ‚Blowhole‘, die ‚London Bridge‘ oder die ‚Loch Ard Gorge‘, die zum Teil durch kleine buschartige Wanderwege mit umwerfenden Blicken hinaus aufs Meer miteinander verbunden sind.

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Der Hauptaussichtspunkt hingegen ist ein Stelldichein von Japanern, Chinesen, Indern, Deutschen und noch mehr Touristen und nimmt der ganzen Szenerie ein wenig den Charme.

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Gepaart war das Ganze dann noch mit dem ständigen Brummen der Hubschrauber, die im 15min Takt landeinwärts der Great Ocean Road zum Rundflug abhoben. 95$ für zehn Minuten hoch oben über der Küstenlinie. Möchte man allerdings etwas niedriger über die Zwölf Apostel fliegen, musste man mindestens noch mal 35$ oben drauf legen. Nach einem kurzen Besuch auf der überdimensionierten Besucherplattform inmitten hunderter neugieriger, mit Kamera bewaffneter Touristen, fuhren wir einfach ein paar Kilometer weiter westwärts und hatten nun wieder wunderschöne Ausblicke für uns ganz allein ;-).

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Auf der Besucherplattform wollten wir es uns aber dennoch nicht entgehen lassen, ein Foto von uns gemeinsam vor den Aposteln machen zu lassen. Wir fragten also eines der netten skandinavischen Mädels neben uns, ob sie ein Foto vor den Aposteln von uns machen könne. Als wir uns später das Foto ansahen, hatte die Gute es wirklich geschafft, keinen einzigen Apostel auf das gesamte Foto zu bekommen, nur Nils und mich – reife Leistung.

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Hier haben wir auch unsere letzten Wicked Camper gesehen, die wir Euch natürlich nicht vorenthalten wollen:

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‚I can already imagine the gaffa tape on your mouth.‘

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‚Honk if you married the wrong sister.‘

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‚I have a PhD in Accessories.‘

Übernachtet wurde in Port Campell in einem kuschligen Motel. Am nächsten Morgen sollte es dann für uns eigentlich über die Inlandroute zurück nach Melbourne gehen, aber das Wetter hatte so gut mit uns gemeint, dass wir kurzerhand entschieden, den Tag und eine weitere Nacht an der Küste zu verbringen und den Mietwagen kurz vor Abflug nach Neuseeland in Melbourne abzugeben.

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Ziel des Tages war statt Melbourne nun also ‚Warrnambool‘. Diese kleine Stadt ist bekannt für sein ‚Whale Nursery‘. Angeblich sollen hier mehr als acht verschiedene Arten von Walen jedes Jahr während der Saison (Mai – Oktober) hundert Meter vom Strand entfernt im Wasser ihre Kleinen ‚aufziehen‘. Nun gut, dachten wir, dann wollen wir mal hoffen, dass wir Glück haben und vielleicht einen Wal sehen. Wir hatten ja bereits beim Segeln der Whitsunday Islands und in Byron Bay ein paar Wale aus Kilometern Entfernung gesehen, lediglich durch die Fontäne und eine herausschauende Schwanzflosse zu erkennen. Der Ozean schien an diesem Tag wie glattgebügelt, kaum Wind und wunderschöner Sonnenschein. Als wir Warrnambool erreichten, war natürlich die über den Strand gebaute und sich in den seichten Hang schmiegende Aussichtsplattform für Besucher unser erstes Ziel. Es waren vielleicht 20 – 30 andere Walsuchende dort, die gebannt auf den Ozean schauten. Unsere Blicke suchten den Horizont nach einer Schwanzflosse oder einer Fontäne ab – nichts. War ja klar, warum sollten auch gerade heute Wale hier sein. Schon etwas müde deutete ich auf etwas Schwarzes vor der Brandung am Strand: „Nee, ist nur ein Stein oder so.“ murmelte ich enttäuscht vor mich hin, als der Stein auf einmal begann, uns fröhlich mit seiner Flosse zuzuwinken. Ein Wal!!! Zwei Wale!! Und noch einer und noch einer…und plötzlich wurde uns klar, dass die Wale direkt vor uns, vielleicht 50 Meter vom Strand entfernt, sich im Wasser sonnten, sich alle paar Minuten von einer Seite auf die andere drehten und keine Anstalten machten, fortzuschwimmen.  Das hatten wir beide noch nie in unserem Leben gesehen. Einfach unglaublich. Ich kann es gar nicht sagen, wie lange wir dort oben standen und den Walen beim Planschen zugesehen haben. Der Anblick dieser Riesentiere war einfach atemberaubend und irgendwie berührend zugleich. Es waren wohl insgesamt sechs oder sieben Wale, die dort vorne im seichten Wasser vorm Strand den sonnigen Tag genossen. Wir schossen Fotos, bis unsere 4GB Speicherkarte voll war.

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Unseren letzten Abend in Australien haben wir in einem netten Restaurant in Warrnambool bei Steack&Chips und einem Bierchen ausklingen lassen. Mittlerweile hatte es auch hier angefangen zu regnen, wie überall auf unserer Tour am Tag vor der Abreise. Sehr eigenartig.

Gegen 5.30Uhr am nächsten Morgen im ‚Earl Tree Motel‘ klingelte unser Wecker. 6Uhr Abfahrt nach Melbourne, das ca. 3,5 Autostunden von Warrnambool entfernt liegt. Die Straßen waren an diesem Morgen recht leer und wir kamen gut voran. Um 10Uhr sollte unser Wagen wieder bei der Autvermietung vor der Tür stehen. Um 12Uhr sollte unser Airport Pickup vom Hostel in Melbourne abfahren, wo wir die Hälfte unserer Klamotten gelassen hatten während unserer Tour an der Küste. Nils drückte ordentlich aufs Gas, damit wir diesmal pünktlich (nicht wie in Brisbane!) zurück sind, was sich allerdings als keine so schlaue Idee erwies. Ungefähr eine Stunde vor Melbourne passierten wir einen verschlafenen Ort im Nirgendwo, Nils überholte kurzerhand noch mal unerlaubterweise auf der linken Seite einen Wagen, der sich anscheinend an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten schien, um dann weiter auf den Highway  Richtung Melbourne zu düsen. Nils sah nur, wie der weiße Wagen hinter uns beschleunigte und da sprangen auch schon die bunten Lichter des Polizeiwagens an und deuteten uns, doch bitte mal kurz anzuhalten. Holy shit! Das hatte gerade noch gefehlt. Der Officer war recht freundlich und wies Nils darauf hin, dass er statt der erlaubten 100Kmh mehr als 140Kmh gefahren sei. Fahrzeugpapiere etc. wurden überprüft. Warum wir denn so schnell fahren würden, fragte der Officer. Naja, unser Flieger geht gleich und wir müssen uns beeilen, sagten wir beschämt. Bei mehr als 40Kmh über Speedlimit müsse er uns normalerweise den Wagen abnehmen. Schock! Er schien ein wirklich menschlicher Policeofficer zu sein und trug in das Knöllchen nur eine Überschreitung von 15Kmh ein, was uns allerdings schlappe 235$ kosten sollte, zu bezahlen in den nächsten sechs Wochen per Überweisung. „But we’re leaving Australia today.“  sagte ich kleinlaut. Da meinte er nur kurz und knapp: Wenn er an unserer Stelle wäre, würde er das Ticket nicht bezahlen, es verjährt nach fünf Jahren und wir sollten einfach in den nächsten fünf Jahren nicht nach Australien zurück kommen. 😉 Wenn der Officer das schon vorschlägt…

Pünktlich um 10Uhr lieferten wir den Wagen ab und erreichten auch pünktlich unseren Flieger nach Auckland. Goodbye Australia – New Zealand here we come!!!

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Spätabends erreichten wir ein bißchen müde Auckland und unsere Freemans Lodge nahe des Zentrums gelegen. Den nächsten Tag verbrachten wir mehr oder weniger mit der Suche nach dem richtigen Mietwagen, den wir kurz vor Ladenschluß dann endlich gefunden hatten. Bereits am nächsten Morgen ging es für uns ‚on the road again‘ nordwärts Richtung Whangarei.

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Wie gesagt, es regnet jeden Tag hier und das schlägt mittlerweile schon ein wenig auf die Stimmung. Man muß sich mehr oder weniger von einem Schauerloch zum nächsten hangeln, dann schnell wieder in unseren kleinen roten Flitzer und weiterfahren.

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Nachts regnet es meist die komplette Nacht durch. Auch wenn morgens die Sonne scheint, kann es mittags schon wieder wie aus Eimern schütten. Aber wie auch schon Hundertwasser sagte: ‚Each raindrop is a kiss from heaven!‘ (Die worldfamous Toiletten von Hundertwasser haben uns allerdings nicht umgehauen!)

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Neuseeland teilt sich geographisch in die Nord- und die Südinsel. Es gibt leider keine große Brücke, die die beiden Inseln miteinander verbindet und so muß man wohl oder übel die recht teuren Fährkosten für das Auto in Kauf nehmen.

 

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Eigentlich hatten wir 1-1,5 Wochen für die Nordinsel und 2,5-3 Wochen für die Südinsel geplant, aber die Zeit verfliegt wieder einmal und so haben wir bis dato erst alles nördlich von Auckland gesehen und sind nun seit Montag hier in Rotorua am Lake Rotorua, wo unser Kiwi Sam wohnt und arbeitet. Rotorua sitzt sozusagen auf heißen Quellen, die gesamte Stadt stinkt nach Schwefel, aber so richtig scheint das keinen hier zu stören. Wir haben uns jedenfalls noch nicht an den ständigen Stinkbombengeruch gewöhnt. Überall im Ort dampft und blubbert es, es gibt endlos viele Hot Spas und Geysire, die Touristen in Scharen anlocken.

Northland ist von der Ostküste bis hinüber zur Westküste ein wunderschönes Fleckchen Erde mit riesigen Kauriwäldern und traumhaften Stränden. Die Straßen winden sich durch die hügelige Landschaft, durch immergrüne Wiesen, die voller Kühe und Schafe sind.

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Ein wenig erinnerte uns der Anblick der Natur hier an die Schweiz. Alles scheint so friedlich und dünn besiedelt, wunderschöne Natur, so weit das Auge reicht, bestückt mit vereinzelten Traumhäusern wie in Rusamunde Pilchers Filmen ;-).

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Die ersten beiden Nächte haben wir bei Mike und Karen im ‚Pilgrim Planet‘ verbracht. Am liebsten wären wir noch geblieben, weil es sich dort wie Zuhause angefühlt hat. Die Zimmer sind wunderschön mit viel Liebe und vor allem Stil eingerichtet worden von den beiden. Es gibt einen großen gemütlichen Wohnzimmerbereich mit angrenzender Küche, wo wir Mike und Karen und die kalifornischen Gäste Donna und Al kennengelernt haben. Wer also jemals in Northland Urlaub machen sollte, darf einem Besuch im Pilgrim Planet bei Mike&Karen auf keinen Fall verpassen. Mama, hab Euren Besuch in Neuseeland bei Mike&Karen schon angekündigt ;-).

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Erst bei einem genaueren Blick auf die Gesamtkarte Neuseeland haben wir festgestellt, dass wir noch gar nicht weit gekommen sind. Die Straßen sind so klein, so kurvig und vor allem schlecht ausgeschildert, dass man Stunden damit verbringen kann, von einem Ort zum nächsten zu kommen. Unterwegs haben wir es uns aber nicht entgehen lassen, eine der verlassenen Goldminen zu besuchen, die versteckt in den Bergen nahe Waihi liegen. Entlang der Schienen sind wir einige der Tunnel bis weit hinein in den Berg gegangen. Wirklich sehr sehenswert.

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Nun sind wir bereits auf dem Weg Richtung Südinsel und machen Stop in Rotorua. Gestern waren wir mit Sam Raften. Er arbeitet hier in Rotorua als Guide für ‚Kaitiaki Adventures‘ (www.raft-it.com), macht in der Hochsaison täglich bis zu sechs Touren und verdient sich eine goldene Nase dabei. Ich hab meine Raftingerlebnisse schon hinter mir und hab dafür gemeinsam mit Aimee Fotos von den Jungs gemacht, wie sie sich einem 7m Wasserfall (Grad 5) hinunter gestürzt haben. Awesome! Nils durfte das Ganze sogar for free genießen. Danach gabs ein paar Bier und lecker Dinner gemeinsam mit Sam in town.

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Heute Abend geht es ins benachbarte Maoridorf Te Puia zur ‚TE PO – indigenous evening experience‘. Der Abend beginnt mit einer traditionellen Maorizeremonie im Te Heketanga-a-Rangi, einem Konzert (Waiata) und einer Challenge (Haka) und endet mit einem traditionellen Hangi (Abendessen). Wir sind gespannt, was uns da erwartet.

Wake up! Sydney

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Die Zeit vergeht wie im Fluge. Seit wir unsere Campertour beendet haben, heißt es nur noch Sightseeing in the City. Wir sind zwar mittlerweile schon in Melbourne, unserer letzten Station in Australien, angekommen, wollen Euch aber trotzdem von unseren Eindrücken aus Brisbane und Sydney berichten.

Unsere Zeit in Brisbane war nicht allzu lang aber dafür wirklich nett. Unsere Unterkunft, das Chill Backpackers, war super, zentral gelegen, saubere Zimmer, tolle Küche und eine Dachterrasse mit Blick auf Brisbane zum Frühstücken. Eine gute Basis in einer Stadt zu haben, in der man sich wirklich wohl fühlt, ist super wichtig, hat aber natürlich auch seinen Preis. Unser Hostel in Sydney, das WAKE UP!, war einfach nicht zu toppen, da passte alles. Hier in Melbourne im Greenhouse Backpackers haben wir es nicht so doll getroffen, unser Zimmer hat noch nicht mal ein Fenster, die Klimaanlage brummt die ganze Nacht und hinterlässt eine trockene Kehle am Morgen. L Naja, gibt schlimmeres.

Brisbane. Klein aber fein. Im Grunde war Brisbane unsere erste große Stadt in Australien, die wir besucht haben. Die Sonne schien, kein Wölkchen am Himmel und es war immer noch richtig schön warm, sommerlich warm halt, wie wir Nordlichter es gerne mögen. Die Stadt ist überschaubar, keine großartige Architektur und nicht wirklich viele kulturelle Highlights, aber dafür gab es ‘The South Bank Parklands‘, ein riesiger Grünstreifen am westlichen Ufer des Brisbane Rivers mit einem künstlichen Stadtstrand mitten im Park. Gesäumt ist die Lagune mit Restaurants, Bars und unzähligen kleinen Marktständen mit unendlich viel Krimskrams.

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Einen Tag nach uns trudelten dann auch Caro, Doro und Fabian in Brisbane ein und so verbrachten wir noch einige Abende gemeinsam bei Bierchen, Rugby und The Cat Empire.

Auf das Konzert von ‘The Cat Empire‘ hatten wir uns schon seit ein paar Wochen gefreut und somit  war es auch das Highlight in Brisbane für uns. Die Band ist in ganz Australien bekannt und gerade erst von ihrer Europatournee zurück. (Vielleicht war einer von Euch beim Konzert in Deutschland?!) Wir haben die Musik jedenfalls erst hier in Australien kennengelernt und wollten das for free Concert im Botanischen Garten zum 150.Geburtstag von Brisbane auf keinen Fall verpassen. Das ganze erinnerte an die Bühne im Stadtpark in Hamburg mit einer wunderbaren Akustik mitten im Botanischen Garten. The Cat Empire war der Hauptact am Abend und die gesamte Jugend Brisbanes war dort am River Stage versammelt. Tolles Konzert, tolle Musik und tolle Stimmung!!!

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Mittlerweile haben wir uns auch von der allgegenwärtigen Sporteuphorie hier in Australien anstecken lassen. Egal ob Rugby (NFL) oder Footy (AFL) irgendwie werfen die Schränke dort auf dem Spielfeld immer ein Ei durch die Gegend und kloppen sich die Köppe ein, als gäbs kein Morgen. Samstagabend gabs nun auch noch ein internationales Rugbyspiel, und ganz Brisbane war auf den Beinen, um einen Platz im Suncorp Stadium zu bekommen. Gegner der Australien Wallabies waren die Southafrican Springbocks. Wir haben es vorgezogen, die 70$ Eintrittspreis im Stadion lieber in kühles Bier umzusetzen und uns das Spiel in einem Pub auf Großleinwand anzusehen. Natürlich haben die Wallabies gewonnen. Daran hatte wohl kaum ein Australier Zweifel. 😉

Am 08.09.09 ging dann am Vormittag ganz entspannt unser Flieger nach Sydney, Distanz ist ungefähr wie ein Flug HH-MUC, leider gibt es statt eines leckeren Lufthansasandwiches nur einen einzigen lahmen Keks zur Stärkung. Naja, wollen ja mal nicht jammern.

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Vorausschauend hatten wir natürlich schon ein Hostel in Sydney gebucht, das Pink House in Kings Cross. Die Website sah gar nicht schlecht aus, Internet for free und das Doppelzimmer nur 50$/Nacht, was wirklich günstig ist. Wie sagt man so schön: You get what you pay for!‘ Schon als wir das Pink House sahen, hatten wir ein ungutes Gefühl. Alles war super heruntergekommen, dreckig und schäbig. Drinnen bot sich uns kein anderes Bild. Das alte Haus war muffelig, unsauber und total verwohnt und ungepflegt. Und das Zimmer war furchtbar. Es roch nach irgendetwas undefinierbar muffeligen, die Matratze des Bettes war bis zur Unkenntlichkeit bis aufs Lattenrost durchgelegen, die Bettwäsche schmuddelig und in der Ecke des Zimmers tropfte leise der lecke Wasserhahn vor sich hin. ‚Hier bleibe ich keine Nacht!‘ hab ich Nils sofort an den Kopf geworfen. Aber er stimmte mir zu und fand es genauso ekelig. Der Hammer war allerdings die Küche. Dreckloch beschreibt diesen Raum wahrscheinlich am besten. Die Küche stand vor Dreck und wäre ich ein Herpestyp, wären spätestens bei diesem Anblick diverse Herpesbläschen auf meinen Lippen erschienen. Unser Gepäck ließen wir zwar im Zimmer, machten uns aber umgehend auf die Suche nach einer neuen Bleibe. WAKE UP!! Das war die Lösung unseres Problems. 7 nights for the price of 6! Perfekt, alles sauber, nettes Design, Zimmer mit Ausblick, Backiküche mit Ausblick, im Keller eine nette Bar mit lecker Essen und leckerem Bier. Glückselig schleppten wir noch am Abend unsere Klamotten vom Pink House ins WAKE UP!! 😉

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Sydney. Wie soll man die Stadt am besten beschreiben? Wir haben uns vom ersten Moment an wohl gefühlt in der Stadt, zumindest nachdem wir das Hostel gewechselt hatten. Wir hatten auch wiedermal unglaubliches Glück mit dem Wetter, Sonnenschein ohne Ende. Zum Wochenende hin wurde es sogar über 30Grad warm und wir konnten unerwartet einen letzten Strandtag in Manly einlegen.

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Als erstes haben wir uns natürlich auf den Weg zur Oper gemacht. Da hat das dänische Nordlicht Jorn Utzon doch wirklich ein wunderbares Bauwerk geschaffen. Der Blick dort unten am Hafen auf die Stadt mit der Harbour Bridge ist umwerfend. Wir konnten uns gar nicht sattsehen an der tollen Architektur. Endlos viele Fotos haben wir gemacht am Morgen, in der Mittagssonne, zum Sonnenuntergang, im Dunkeln…einfach immer toll.

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Die Tage vergingen super schnell in Sydney, auch wenn wir am Abend vor Abflug nach Melbourne das Gefühl hatten, alles gesehen zu haben. Wir waren täglich stundenlang auf den Beinen, um uns die Stadt anzusehen, haben Ausflüge nach Newtown, Manly und Bondi Beach gemacht und den Sonnenuntergang auf der Harbour Bridge gesehen.

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Sydney hat viele kleine romantische Plätze und ein immer wieder abwechslungsreiches Stadtbild. Der Botanische Garten mit seinen unzähligen Fledermäusen in den Baumwipfeln war super schön, der Fischmarkt mit seinem single Pelikan und das Sydney Museum im ersten Government House interessant mit seiner Geschichte über die First Fleet, die 1788 in Sydney anlandete.

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Bondi Beach war natürlich sehr touristisch, aber da wir unter der Woche dort waren, war es nicht ganz so überlaufen. Wir hatten uns lecker Fish and Chips geholt und es uns gerade mitten am Strand bequem gemacht, da höre ich ein fragendes: ‚Thats not possible. Floh? Nils?‘ und da saß doch tatsächlich nur drei Meter neben uns Maureen im Sand und sonnte sich. Maureen war mit uns auf den Whitsunday Islands Segeln und eine ganz liebe Seele. Diese Zufälle sind schon komisch. Da sitz man an einem riesigen Strand hunderte von Kilometern von dem Ort entfernt, wo man sich kennengelernt hat, und mit einem Mal trifft man alt bekannte Gesichter. Ich liebe diese Begegnungen. Oder z.B. neulich in Sydney im Fahrstuhl. Wir waren auf der Suche nach unserer neuen Unterkunft am ersten Tag und standen im Fahrstuhl von irgendeinem Hostel, da guckt uns das Mädel neben uns im Fahrstuhl an, lächelt und sagt, dass wir uns auf Fraser Island getroffen hätten. Ja, genau, wir haben den spontanen Rundflug über die Insel gemeinsam gemacht. Keine Minute später stieg sie aus, lächelte noch mal und sagte mit einem Grinsen: ‘Man trifft sich immer zweimal im Leben!‘ 😉 Wir sind gespannt, wem wir noch so begegnen werden. In Neuseeland wartet jedenfalls schon Sam, unser Kiwi, mit dem wir in Nepal den ABC Treck gemacht haben…

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Am Samstagabend wollten wir uns dann ein typisches Rugbyspiel im Stadion in Sydney nicht entgehen lassen und pilgerten mit tausenden von Supportern zum Stadion. Das Spiel war eins der Finals dieser Saison, allerdings nicht ganz so populär wie die Grand Finals, die dieses Wochenende stattfinden. Bulldogs vs. Knights. Das Spiel war super spannend, die Bulldogs haben am Ende dann doch gewonnen, aber am meisten beeindruckte uns dann doch die Stimmung und das Ganze drum und dran dort im riesigen Stadion mit Cheerleadern und Pyroshow.

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Seit Dienstag sind wir nun hier in Melbourne, es ist Winter und das Wetter nicht wirklich Urlaubswetter. Wie ist Melbourne? Nun ja, wir sind mittlerweile ein bißchen ‘stadtmüde‘ geworden und können es kaum erwarten, nach NZL zu fliegen. J Die Stadt ist nett, wirkt aber ein bißchen kühl und nicht so heimelig wie Sydney. Wir wohnen direkt im Zentrum inmitten von kleinen Gassen, die ein bißchen an Barcelona, ein bißchen an Paris und London erinnern. Überhaupt hinterläßt Melbourne einen super europäischen Eindruck. Warum nach Australien auswandern, wenn es doch alles europäisch ist?! Es gab ja von einigen Seiten zuhause die Sorge, dass es uns hier in Australien so gut gefallen könnte, dass wir hier bleiben könnten. Australien ist schön, keine Frage, aber keiner der Orte, die wir besucht haben, kann Hamburg das Wasser reichen 😉 – wirklich nicht. Wir kommen also im Februar wieder nach Hamburg!!!

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Um ein bißchen aus der Stadt zu flüchten, haben wir uns gestern einen Mietwagen genommen und fahren ganz gemütlich die Great Ocean Road westlich von Melbourne entlang. Gestern sind wir in Torqay noch in den großen Factory Outlets von Quicksilver, Ripcurl etc. gewesen, aber die Shoppingausbeute war eher mickrig. Danach sind wir runter bis nach Apollo Bay gedüst, entlang kleiner sepentinenartiger Strassen mit wunderschönen Blicken auf den Ozean. In dem kleinen, schnuckeligen und sehr stylishen Sandpiper Hotel haben wir die Nacht verbracht. Seit heut morgen sind wir die gesamte Strecke der ‚Zwölf Apostel‘ entlang gefahren und haben bei so gut wie jedem Look Out halt gemacht, um traumhafte Fotos der Felsformationen, die dort im Ozean stehen, zu schießen.

Und Dienstag geht es dann ab nach Neuseeland!! Juhu!!!

NEUE FOTOS BEI FLICKR!!!!     (Es gibt jetzt bei Flickr erstmal nur neue Bilder von den Whitsunday Islands und Fraser Island…bald mehr!!)

 

Campertagebuch Teil III

17.Tag  ‘Campertagebuch‘

Datum:  28.August 2009

Strecke:  Fraser Island

Abfahrt:   7.30Uhr

Ankunft:  17.00Uhr

Distanz:  0km (mit unserem Camper)

Campsite: Rainbow Beach Holiday Village

Dinner:  Spaghetti Bolo 😉

Drink: Beer

Titel:  Fliegen ist so cool!!

 

Heute stand Fraser Island bei uns auf dem Programm. Wir hatten von vielen Leuten unterwegs (und auch schon zuhause) eine Menge von Fraser gehört. Der eine sagt, man muss unbedingt drei Tage Selfdrive mit einem 4WD machen, der andere sagt, dass Fraser ähnlich wie die Whitsundays ist und ein Tag vollkommen ausreicht. Uns mangelt es momentan eher an Zeit und da wir die Whitsundays ja schon gesehen hatten, mussten wir hier ein bißchen kürzer treten.

Um 7.30Uhr holte uns ein 4WD Bus ab, ein aufgebocktes Tier, das sich im Laufe des Tages durch alles wühlen sollte, was uns in den Weg kam. Unser Guide/Fahrer Marc bestach durch seinen unglaublich trockenen Humor und lotste das Tier mit einer Selbstsicherheit über die Insel…sehr cool!! Ab ging es auf noch geteerter Strasse von Rainbow Beach zum Inskip Point, fünf Minuten Übersetzen mit der Fähre und dann hieß es „Rock’n Roll“.

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Wer St. Peter Ording bei uns im Norden kennt, der weiß wie schön es in St Peter sein kann. Wunderschön!! Wir sind daher seit Kindheit an diesen riesigen, mit dem Auto befahrbaren Strand gewöhnt. Ungefähr so muss man sich den ‚75 Mile Beach‘ auf Fraser Island vorstellen. Unser Tier hatte ein enormes Tempo und so ließen wir so einige 4WDs auf dem Weg hinter uns. Auf einmal hielt Marc langsam an und wir sahen unseren ersten Dingo. Fraser Island ist bekannt für seine große Dingopopulation. Eine Weile lief die Hündin um unseren Bus herum und legte sich dann ganz dreist in den Schatten neben unseren Bus, als würde es uns gar nicht geben. Alle Tiere auf der Insel sind übrigens mit blauen Marken am Ohr gechipt.

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Erster Stop nach einer rasanten Fahrt über den Strand war das ‚Maheno Ship Wreck‘, das dort völlig zerbombt am Strand liegt. Es war zwar schwer, ein paar schöne Fotos zu machen, ohne eine Horde Backpacker, die eine Menschenpyramide bauen, am Bildrand zu haben, aber wir haben es dennoch geschafft.

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Danach back on the bus und auf zur nächsten Inselattraktion ‚The Pinnacles‘ – eine Ansammlung von buntem Sand. Wahnsinn! Wir haben versucht, den kleinen bunten Sandhaufen etwas perspektivisch von unten zu fotografieren, damit er grösser ausschaut, als er eigentlich war. Beurteilt selbst, ob es uns gelungen ist.

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Mittlerweile wurde es recht warm und sonnig und so fuhren wir zum Baden oder auch Nichtbaden zum ‚Elli Creek‘. Das Wasser war eisigkalt und ist Süßwasser. Ganz Fraser Island besteht aus Sand. Dieser Sand hat sich in einigen Bereichen bis zu 250m hoch aufgetürmt und dient der Insel sozusagen alles Regenwasserspeicher. Die Wassersäule an der höchsten Stelle beträgt ca. 120m. Von hier aus entspringen die kleinen eiskalten Flüsse wie der ‚Elli Creek‘, die dann hinunter ins Meer fließen.

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Nach dem erfrischenden Bad sollte es dann eigentlich zum Lunch gehen, aber auf einmal stieg ein junger Pilot in unseren Bus, hübsche Uniform, Shorts und Kniestrümpfe bis unter die Achseln, ich wette keine 25Jahre alt, und fragte, wer denn Lust hätte, spontan mit der kleinen Chessna, die dort am Strand stand einen Rundflug über die Insel zu machen. Stille im Bus. Nils und ich schauten uns an, nickten uns zu und keine fünf Minuten später saßen wir in der kleinen Chessna. Das war aber mal spontan. Als wir in der Maschine saßen, fragte ich vorsichtshalber den Jungspund mit den weißen Kniestrümpfen noch mal, wer denn überhaupt die Maschine fliegen würde. Er schaute mich erstaunt an und sagte, er selbst natürlich. Ich: ‚Really??‘ Er: ‚Really!!‘ Er war mehr der Typ Animateur aus einem der unzähligen Urlaubsresorts auf Ibiza oder Gran Canaria, aber sicherlich nicht so vertrauenswürdig, als dass ich ihm mein Leben in dieser kleinen Chessna anvertrauen wollte. No risk no fun – er wird schon wissen, was er tut!! Und dann wurden ein paar Knöppe umgelegt, die Motoren (vielleicht auch nur einer?) sprangen an und ab ging die Post. Wir rumpelten vielleicht hundert Meter über den Strand und hoben bei gefühlten 60Kmh ab. Über den Lautsprecher ertönte ein lautes ‚hey guys, are you having fun?‘ und da war er der kleine Animateur in unserem Piloten…ich wusste es.

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Über eine viertel Stunde lang flogen wir erst über den Strand, übers Meer und dann eine große Schleife über das riesige, bewaldete Innere von Fraser Island.

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Dann ging es zurück Richtung Strand und wir flogen eine ganze Weile entlang der Küste, um Ausschau nach Walen oder Haien zu halten, aber Manta Rays waren das Einzige, was es zu sehen gab und die hat wohl auch allein unser Pilot gesehen. Es war ein so wundervolles Gefühl dort oben in der Luft – unbeschreiblich!!! Nach einer Weile sahen wir dann auch unseren Bus unten am Strand, der bereits auf dem Weg zum Lunch war. An vereinbarter Stelle sollte er uns wieder einsammeln. Und dann war das kurze Abenteuer auch schon vorbei. Unser Pilot legte noch eine sanfte Landung auf dem Strand hin und dann saßen wir auch schon wieder völlig überglücklich neben unseren Mitreisenden im Tourbus auf dem Weg zum Lunch. Awesome!!

 

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Nach einem guten Lunch im Eurong Resort ging die Fahrt weiter. Alle hatten sich schön den Magen voll geschlagen und freuten sich auf die nächste Attraktion. Mark raunte aber nur in sein Headset: ‚Hey guys, fasten seatbelts! Let’s rock’n roll…‘ Und das war es auch, Rock’n Roll über kleine, hüfttiefe Sandwege ins Innere der Insel. Die Pasta wurde mit dem Vegetable Fried Rice, dem Beef Stirfried und dem Orangensaft ordentlich durchgemixt, sodass einigen aus unserer Gruppe nach kurzer Zeit gar nicht mehr wohl war. Dank unserer in China und Nepal abgehärteten Mägen konnten wir die Fahrt mit viel Spaß genießen :-). Auf den Stop an der ‚Central Station‘ hätte wir gerne verzichten können, denn der ‚Regenwald auf Sand gewachsen‘ war nur halb so spannend wie der richtige Regenwald im Daintree National Park. Aber immerhin ist dieser Regenwald auf Fraser Island eine Attraktion, weil es sonst nur noch zweimal auf der Welt einen auf Sand gewachsenen Regenwald dieser Art gibt. Ich wurde von einer ganzen Schar Sandflies attackiert und zehre noch heute von den Folgen…

Letzter Stop unseres Fraser Island Abenteuers war der ‚Lake Mc Kenzie‘, der mitten im Herzen der Insel liegt. Trotz der schlechten Bedingungen, überhaupt mit einem 4WD zum Lake Mc Kenzie zu kommen, hatten sich so einige Backpacker dorthin verirrt. Wir genossen also ein Bad in dem eiskalten und kristallklaren Wasser… dann hieß es wieder ‚Rock’n Roll‘ durch den Sand und zurück nach Rainbow Beach.

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Den Abend haben wir ganz gemütlich beim Sonnenuntergang im Surf Life Saving Club von Rainbow Beach ausklingen lassen.

 

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Unser Wicked Camper des Tages: „Honk if you’re under the influence.“

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18.Tag  ‘Campertagebuch‘

Datum:  29.August 2009

Strecke:  Rainbow Beach – Noosa

Abfahrt:   10.00Uhr

Ankunft:  16.00Uhr

Distanz:  155km

Campsite:  Noosa River Caravan Park

Dinner:  waren nach’m Kiten bei Mc Do 😉

Drink: Vino

Titel:  endlich wieder Kiten!!!!

 

Keine Verschnaufpause. Nach unserem abenteuerreichen Tag auf Fraser Island hatten wir als heutiges Tagesziel ‚Noosa‘ anvisiert. Hier hatte Nils Bruder Lars vor einigen Jahren mehrere Monate verbracht, im Dolphin Beach House gearbeitet und die Wellen am Sunshine Beach geritten.

Morgens früh hoch, Käffchen und lecker Frühstück und dann waren wir auch schon on the road again. Im Lonely Planet hatten wir gelesen, dass der allwöchentliche Markt in Eumundi ein absolutes Muss ist. Das kleine 500 Seelen Örtchen erweckt jeden Mittwoch und Samstag zum Leben, wenn die verschiedensten Händler dort ihr Obst und Gemüse, Kunsthandwerk, ayuvedische Heilmittelchen, Seifen und Blumen, German Bratwurst und Kinderspielzeug anbieten.

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Es liegt ein wenig alternativer Hippiflair in der Luft und man fühlt sich irgendwie wie zuhause, naja, nicht zuhause aber zumindest irgendwie unglaublich willkommen. An einem Stand mit wunderschönen Surffotos auf Leinwand aufgezogen, lernten wir den Brasilianer Lucas kennen, der jede Woche nach Eumundi kommt, um dort seine Bilder zu verkaufen. Schnell waren wir im Gespräch über Brasilien, wo welche Strände gut sind und wie es wohl Philippe Massa geht…

Gegen Mittag waren wir dann auch schon in Noosa und fanden uns keine halbe Stunde nach einchecken auf dem Campingplatz in dem einzigen Kiteshop weit und breit in Noosa wieder. Die Lady im Shop meinte, dass ihr Mann gerade mit ein paar Leuten on tour ist aber gleich wiederkommen würde. Draußen wehte uns bereits eine steife Brise um die Nase. Keine halbe Stunde später standen wir wieder im Shop. Keine 20 Minuten später und 200$ ärmer hatten wir mit George Kites (Bandit Dos 10 und 13), Bretter, Neos und Trapeze in den Wagen geladen und waren auf dem Weg zu unserem ersten Kitespaß in Australien: ‚Lake Weyba‘!!  Der See war riesig groß und komplett Stehrevier, was ich natürlich besonders klasse fand. Er wär mit uns auch einen Downwinder an der Küste gefahren, aber die Wellen waren draußen bis zu 2m hoch und da haben wir dann doch dankend die Seealternative angenommen. Die Kites waren schnell aufgebaut und ehe wir uns versahen, waren wir mit dem breitesten Grinsen im Gesicht auf dem See unterwegs – alleine! Nachdem wir unsere kites oben hatten und schon draußen auf dem See fuhren, holte George seinen Stuff und kitete mit uns bis in den Sonnenuntergang. Awesome!!! Der Bandit Dos hat richtig viel Spaß gemacht, auch wenn George selber neidischerweise den Bandit III gefahren ist. Den hatten wir zuvor noch nicht einmal gesehen. Awesome!!

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Ihr könnt euch vorstellen, wie glücklich wir nach dieser Kitesession waren und wie sehr wir uns schon auf Brasilien freuen. Dort haben wir dann unser eigenes Material und soooo viel Zeit…

Heut Abend haben die Kräfte dann auch nur noch für ein Big Mac Meal bei Mc Donalds gereicht und einen leckeren Vino bei traumhaftem Sternenhimmel vor unserem Campervan.

 

Unser Wicked Camper des Tages: „All that a husband really wants is to be pitied a little, praised a little, appreciated a little.“

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19.Tag  ‘Campertagebuch‘

Datum:  30.August 2009

Strecke:  Noosa – Dicky Beach

Abfahrt:   9.30Uhr

Ankunft:  15.30Uhr

Distanz:   250km

Campsite:  Dicky Beach Family Holiday Park

Dinner:  Sandwiches

Drink: Jacobs Creek, Weißwein…lecker!!

Titel:  Beautiful Beach

 

Bevor wir uns nach einer kitetraumreichen Nacht wieder auf den Weg down south von Noosa machten, sind wir noch an Larsis altem Arbeitsplatz im Dolphin Beach House vorbeigefahren, kurz liebe Grüsse aus good old Germany von Lars und Simon abgeliefert und auf gings.

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Eine Weile verbrachten wir noch am wunderschönen Strand und schauten den Surfern zu und genossen die Aussicht…

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Uns war klar, dass wir noch nicht nach Brisbane wollten. Der Camper muss aber am 01.09. dort abgegeben werden L. Also sind wir erstmal die Sunshine Coast weiter runter gefahren.

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Gestrandet sind wir für die Nacht in ‚Dicky Beach‘, ein kleines Örtchen mit einem super schnuckeligen Campingplatz und noch schnuckeligeren Campingplatzbesitzern – Australier sind einfach unglaublich offenherzig und gesprächig. Das schätzen wir wirklich sehr an den Einheimischen hier.

Heute passiert nicht mehr viel, sind hundemüde und haben endlich wieder neue Bücher :-)!!

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Unser Wicked Camper des Tages: „Life is not measured by the number of breaths we take, but by the moments that take our breath away.“

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20.Tag  ‘Campertagebuch‘

Datum:  31.August 2009

Strecke:  Dicky Beach – Byron Bay

Abfahrt:   11.00Uhr

Ankunft:  16.00Uhr

Distanz:   269km

Campsite:  First Sun Holiday Park

Dinner:  Red Beef Curry mit Jasmine Rice

Drink: Soft Red, lecker Rotwein

Titel:  Wiedersehen am Lighthouse

 

Der Tag begann mit dem wohl schönsten Sonnenaufgang nach einer durchlesenen Nacht dank unserer tollen neuen Bücher. Es war kurz vor sechs, als die Sonne gerade über dem Ozean aufging und sich vor den gerade verzogenen Regenwolken über dem Land ein riesengroßer Regenbogen abzeichnete. Die Luft roch so frisch nach Meer und das Wasser fühlte sich eisigkalt an den Füßen an. Bis auf ein paar Jogger konnten wir den Sonnenaufgang fast alleine dort genießen und wunderschöne Bilder machen.

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Nach dem Frühstück fing es dann das erste Mal, seit wir australischen Boden unter den Füßen hatten, so richtig an zu regnen. Wir entschieden uns dann kurzfristig, Wäsche und Internet zu machen, bis es aufgehört hatte zu regnen.  

Dann ging es weiter auf zur Gold Coast, durch Brisbane auf der Autobahn weiter südlich nach ‚Surfers Paradise‘. Das was wir eigentlich erwartet hatten, war ein nettes Städtchen, ein traumhafter Strand und eine traumhafte Welle, stattdessen begrüßten uns mächtige Skyscrapers entlang der Strandpromenade, hunderte von asiatischen Touristen und ein mittelmäßiger Strand.

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Die Enttäuschung stand uns in die Gesichter geschrieben. Kurz Mittag gemacht und weiter ging die Fahrt. Heutiges Ziel war ‚Byron Bay‘. Froh diesen gruseligen und enttäuschenden Ort verlassen zu haben strandeten wir zwei Stunden später überglücklich in dem kleinen beschaulichen Örtchen Byron Bay mit seinen traumhaften Stränden.

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Wir checkten sofort auf dem direkt am Strand und im Ort liegenden Campingplatz First Sun ein und erkundeten Byron Bay. Hier fühlen wir uns wohl, hier haben wir das Gefühl, angekommen zu sein, hier gefällt es uns einfach – und hier wollen wir einfach noch ein bißchen länger bleiben :-). Ein kurzer Anruf bei unserer Autovermietung reichte und unser kleines Camperzuhause wurde um drei Tage verlängert. Vor uns liegt nun eine entspannte Zeit in Byron bis zum Ende der Woche, viiiel Sonne, Strand und vielleicht eine Runde Surfen…endlich Urlaub!!

Zum Sonnenuntergang wollten wir den wunderschönen Ausblick vom ‚Lighthouse‘ nicht verpassen, und so fuhren wir hinauf zum östlichsten Punkt des australischen Festlandes. Ich hatte die Autotür noch in der Hand, da schaute ich auch schon in zwei uns vertraute Gesichter. „Was macht Ihr denn hier??“  Auf dem Parkplatz standen plötzlich Christina und Tim vor uns. Wir hatten die beiden vor drei Wochen in Townsville kennengelernt und einen super schönen Abend in der Campkitchen verbracht und Geschichten von unseren Reisen erzählt. Christina und Tim waren nach Norden gereist, wir nach Süden. Nun nach drei Wochen hat der Zufall uns noch mal zusammen gebracht. Was für ein schöner Zufall. Der Sonnenuntergang schien Nebensache geworden zu sein, zu viel hatte man sich zu erzählen, was man alles in den letzten Wochen erlebt hatte.

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Nach dem wirklich traumhaften Sonnenuntergang über Byron Bay sind wir gemeinsam Fish and Chips essen gegangen, haben im Balkony noch etwas getrunken und uns gleich für morgen verabredet…was für ein schöner Tag!!!

 

Unser Aussi Car des Tages: „HSV“ (…nur der HSV…)

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21. – 23.Tag  ‘Campertagebuch‘

Datum:  01. – 03.September 2009

Strecke:  Byron Bay

Abfahrt:   0.00Uhr

Ankunft:  0.00Uhr

Distanz:   0km

Campsite:  First Sun Holiday Park

Dinner:  jeden Abend BBQ

Drink: Merlot, Beer…

Titel:  endlich Urlaub…

 

Man könnte denken, dass sich jeder Tag unserer achtmonatigen Reise wie Urlaub anfühlen muss. Tut es aber nicht. Klar müssen wir gerade nicht arbeiten und sehen unglaublich viel von der Welt. Auf der anderen Seite aber sind wir auch jeden Tag auf Achse und das macht auch ein bißchen reisemüde auf Dauer. Hier in Byron Bay machen wir nichts, gar nichts.

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Wir liegen am Strand den ganzen Tag, lesen, essen, schlafen und surfen – und jeden Abend haben wir hier mit tollen Leuten verbracht, bis spät in die Nacht Wein und Bier getrunken und uns ‚Geschichten die das Leben schrieb‘ erzählt…das fühlt sich wie Urlaub an!!

Wir haben noch einen zweiten Abend mit Christina und Tim verbracht, diesmal mit BBQ in unserer Campkitchen.

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An diesem Abend gesellten sich dann noch Neal und Jones zu uns: Neal ist Maurer aus Stuttgart, der aber schon seit vier Jahren in London lebt und jetzt mit seiner On-Off-Liebschaft Jones, die wiederum aus Sydney kommt, Neal aber in London kennengelernt hat, ein paar Wochen Urlaub in Australien macht. Herrlich amüsant die beiden.

Sonnenaufgang in Byron Bay…

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Von einigen Australiern haben wir gehört, dass es dieses jahr der sonnigste und heißeste Winter seit über 30 jahren ist. Was für ein Glück wir doch haben ;-).

Am nächsten Tag lernten wir dann die beiden Blondschöpfe aus dem Nachbarbus kennen: Mike und Robert aus Rostock und einem kleinen Dorf in Sachsen (Sorry Robert, konnte ich mir wirklich nicht merken den Namen.) Die beiden sind schon seit Anfang des jahres in Australien, reisen in ihrem eigenen Bus und haben eine Menge zu erzählen ;-). Gemeinsam haben wir mit den beiden BBQ in der Campkitchen gemacht, wieder viel Rotwein getrunken und am Ende sogar Goon, weil nichts anderes mehr da war.

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Auch Neal und Jones waren wieder mit dabei. Wir wären gerne noch ein paar Tage länger dort geblieben, weil es sich einfach so heimelig dort anfühlte – aber die Reise geht weiter.

 

Unser Aussi Camper des Tages: „I’ve been everywhere man!“

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24.Tag  ‘Campertagebuch‘

Datum:  04.September 2009

Strecke:  Byron Bay – Brisbane

Abfahrt:   11.30Uhr

Ankunft:  18.30Uhr

Distanz:   353km

Hostel:  Chill Backpackers Brisbane

Dinner:  Chinesisch im Restaurant

Drink: Cola Light

Titel:  happy horror hippie

 

Der Wagen muss zurück nach Brisbane, heute, und auch noch bis 16Uhr. Das schien uns heute Morgen durchaus realistisch. Jones hatte uns aber am Abend zuvor noch ans Herz gelegt, auf dem Weg nach Brisbane das kleine Hippiedorf ‚Nimbin‘ zu besuchen, würde angeblich nur 25min von Byron Bay entfernt liegen. So machten wir uns heute mittag nach einem zweiten Besuch am Lighthouse mit einstündigem Spaziergang zum östlichsten Punkt des australischen Festlandes auf den Weg ins 25 Minuten entfernte Nimbin.

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Nach 25 Minuten hatten wir nicht mal ein Viertel der Strecke hinter uns.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir dann endlich das alkoholfreie aber durchaus nicht drogenfreie Hippiedorf Nimbin. Wir kamen uns irgendwie wie in einem schlechten Film der 70er Jahre vor. Das Dorf bestand aus einer Hauptstraße. Entlang dieser Straße gab es ein paar alte Hippieläden, Elektromusic ertönte lauthals aus kleinen Boxen von Straßenhändlern, die ein paar Freundschaftsarmbändern zu verkaufen versuchten oder sich einfach nur zudröhnten mit sonstwas für Grünzeug. Wir parkten den Wagen zufällig direkt vor dem Nimbin Museum. Wenn wir schon mal hier sind, dann schauen wir uns das eben mal an. Schon vor dem Museum schlug uns ein Geruch entgegen, der eine Mischung aus Gräsern und gammeligem Muff von ungewaschenen Kiffern zu sein schien. Das Museum selbst war eine Mischung aus zusammengebasteltem und mit Botschaften für Liebe und Frieden auf unserem Planeten bekritzeltem Krimskram, der irgendwie über Jahre hinweg wohl im Drogenrausch dort zusammengebastelt worden sein musste. Der Raum an sich war schon nicht mehr als Raum zu erkennen sondern mehr als eine kleine wabernde Welt mit zugekleisterten Wänden, Böden, Ecken und Decken…Bilder mit hunderten nackter Menschen glücklich an einem See versammelt (sicherlich auch vereint!?!)…das Ganze wurde dann mit Inschriften getoppt, dass hier im Museum bitte nicht mit Drogen gedealt werden solle und „please smile, you are on camera!“. Das ganze Museum war mit Kameras bestückt…Vor dem Museum bot sich uns ein noch groteskeres Bild: Ein alter Greis, von Krämpfen geschüttelt, saß vor dem Museum zusammengesunken auf seinem Hocker mit einem Joint in der Hand und versuchte krampfhaft, diesen zu seinem Mund zu führen. Der Greis sah wirklich aus, als hätte er sich sämtliche Gehirnzellen mit Drogen vernichtet.

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Auch alle anderen Leute, die dort durch die Gegend schlurften, sahen gekennzeichnet von jahrelangem Drogenkonsum aus und schienen nichts von der schwerelosen, glücklichen Hippiezeit mehr zu haben…ein wirklich trauriger Anblick.

Nach einem Stück Käsekuchen aus der örtlichen Bäckerei machten uns, in der Hoffnung dass es kein Spacecake gewesen war, schnell wieder auf den Weg, doch die Bilder dieses Ortes begleiteten uns den ganzen Tag…aber der Weg war das Ziel. Die Landschaft, durch die wir stundenlang fuhren war einfach traumhaft. Die Straße verlief durch die hügelige, fast regenwaldartige Landschaft, dann wieder durch weite Felder und stets durch absolut unbewohnte Gegenden. Die ganze Landschaft hier unterschied sich von all dem, was wir bis jetzt auf der Reise durch Australiens Osten gesehen hatten.

Mit einmal stellten wir dann auch noch fest, dass es bereits 15Uhr war und wir uns noch mindestens 250km von Brisbane entfernt befanden. Kurzer Anruf bei der Autovermietung, die sich leider sehr ungnädig zeigte. Wir müssten angeblich dann noch einen vollen Tag bezahlen, wenn wir nicht um 16Uhr dort wären. Schließlich einigten wir uns auf einen kostenlosen ‚Drop off‘ für Spätanreisende – warum nicht gleich so.

Nun steht unser Zuhause der letzten vier Wochen bei Apollo vor der Tür und wir sind heil im Chill Backpackers in Brisbane angekommen. Was für ein toller Trip!!!!

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Unser Wicked Camper des Tages: „Speed on by bro, hell ain’t full yet!“

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So Ihr Lieben, hiermit schließen wir nun unser kleines Campertagebuch. Es waren vier wunderschöne, abenteuerliche, aufregende, anstrengende und begegnungsreiche Wochen, die wir hier an der australischen Ostküste erlebt haben. Mit ein bißchen Abschiedsschmerz haben wir unser kleines Zuhause der letzten Wochen bei Apollo in Brisbane vor die Tür gestellt…jetzt hat uns das Backpacker Hostelleben wieder.

Mittlerweile sind wir heil in Sydney gelandet und genießen das trubelige Leben der Großstadt!!

 

Vielleicht wird es eine Fortsetzung geben…vielleicht ein ‚Kiwi Campertagebuch‘ …mal sehen, was uns dort drüben in Neuseeland so alles erwartet – wir sind gespannt!!

 

Liebe Grüße an unsere Familien, Freunde und all unsere treuen Weblogleser!!

Floh & Fricke