Hot hot Hong Kong

Goodbye Kathmandu – hello Hong Kong!! Eine Woche früher als geplant ging die Reise vorgestern Abend für uns weiter. Nachdem man uns vor ein paar Tagen auf die Warteliste für den Flug gesetzt hatte, mussten wir selbst am Flughafen in KTM noch bis eine Stunde vor Abflug bangen, ob wir überhaupt mitgenommen werden würden. Gestern morgen 4.30Uhr Ortszeit sind wir bereits in Hong Kong gelandet. Hinter uns liegt ein ungemütlicher Flug mit Dragonair. Man konnte kaum ein Auge zumachen zwischen all den Turbulenzen, Luftlöchern und dem ängstlichen Kindergeschrei in der Reihe hinter uns. Zur Ankunft um 4.30Uhr wurden wir mit schlappen 29Grad begrüsst, die im Laufe des Tages locker die eigene Körpertemperatur übersteigen…

Wir werden nun ein paar Tage die Stadt besichtigen und uns dann auf nach Australien machen! JUHU!!!

Es gibt übrigens neue Bilder vom Annapurnatreck bei Flickr!!! :-)

Floh & Fricke in Hong Kong

Reise zum Dach der Welt

Mittlerweile haben wir fast 44 Stunden Zugfahrt hinter uns und nähern uns unserem Ziel Lhasa. Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn mit einer Gesamtlänge von 1956km erstreckt sich von Xining, Hauptstadt der Provinz Qinghai, bis nach Lhasa, Hauptstadt des autonomen Gebiets Tibet. Sie ist die höchstgelegene Eisenbahnstrecke der Welt!! 960km der Strecke liegen mehr als 4000m über dem Meeresspiegel. Unser höchster Pass lag bei 5070m!!

Der Abschied in Beijing fiel uns wegen monsunartiger Schauer am Sonntagnachmittag nicht schwer. Den Vormittag hatten wir noch genutzt, um ins Olympische Viertel zu fahren und uns das ‚Vogelnest‘ anzusehen. Sehr beeindruckend aber schon ganz schön runtergekommen.

Am Abend waren dann alle unsere Plünnen in unseren Rucksäcken verstaut, die Stimmung aufgeregt, endlich wieder ‚on the road‘ zu sein – ab ging es in strömendem Regen zur Beijing West Railwaystation.

Zug gefunden!!   Zugschaffner

Dort war unglaublicher Weise wirklich alles auf Chinesisch. Wir und ein französischen Backpackerpaar hatten arge Probleme, überhaupt die Gleise zu finden. No information, no englisch…NOTHING. Wie gut dass wir zwei Stunden vor Abfahrt des Zuges bereits am Bahnhof waren. Dann klappte es doch noch und wir haben Zug No.T27 to Lhasa gefunden. JUHU!! Das Abenteuer konnte beginnen. Die chinesischen Übernachtzüge sind eingeteilt in Softsleeper (1st class), Hardsleeper (2nd class) und Softseater (Sitzplätze). Aus Kostengründen und weil wir ja einiges von Zugfahrten in Indien gewöhnt sind, haben wir uns für Hardsleeper entschieden. Vielleicht nicht die weiseste Entscheidung, aber zumindest befinden wir uns nun mitten im chinesischen Zugfahrtabenteuer und nicht wie alle anderen Westeners (Ausländer) im Softsleeper. Unser Hardsleeper zeichnet sich durch unglaublich brettharte Betten aus, sechs in einem Abteil ohne Tür. Und wie sollte es anders kommen, wir waren noch nicht mal im gleichen Abteil untergebracht. Ich 48 Stunden ohne Nils – keine gute Idee. Floh allein unter Chinesen… Also hieß es, mit Händen und Füßen den Mitbewohnern klar zu machen, dass wir unbedingt in ein Abteil wollen. Eine Stunde später und scharademäßig unser bestes gebend, fanden wir uns endlich gemeinsam in einem Abteil wieder, natürlich die Betten ganz oben unter der blasenden Aircondition. Perfekt. Aber zumindest zusammen. Jetzt konnte die Fahrt losgehen…

Da wir ja Sonntagabend abgereist sind, haben wir von der Landschaft nicht viel gesehen. Der Zug war noch gar nicht losgefahren, da fingen sämtliche Chinesen schon an, ihre Essensvorräte der nächsten drei Tage herauszuholen und sich diverse Suppen, Tees und andere Sonderbarkeiten zuzubereiten. Wir schlossen uns dem an und kochten uns eine leckere ‚beef flavoured soup‘ aus dem zuvor gekauften Trockenbottich. Herrlich angepasst an alles um uns herum. Trotzdem wurden wir weiterhin wunderlich angeschaut, teilweise ignoriert oder belächelt. Mittlerweile nach zwei gemeinsamen Tagen auf engstem Raum haben wir uns auf einander eingestellt, werden morgens mit einem Lächeln begrüßt und ab und zu sogar mit einem scheuen ‚hello‘ gefolgt von leisem Gekicher der kleinen Mädels im Zug. Es wurde bereits um 22Uhr das Licht ausgemacht und alle Chinesen sind schlafen gegangen. Dafür hieß es dann aber auch um 5.30Uhr schon wieder aufstehen und Essen kochen. So lecker Suppe und allerlei Getier dazu ist nun wirklich nicht das, was man sich als Europäer morgens um 5.30Uhr zum Aufstehen wünscht. Egal, wir sind ja hier, um andere Kulturen kennenzulernen. Das tun wir hiermit! Leider war dank der vielen chinesischen Freunde unserer Abteilmitbewohner tagsüber kein Sitzplatz für uns zur Verfügung und so machten wir uns von Coach No12 auf die Suche nach dem Restaurant, dass es angeblich geben sollte. Silke, danke noch mal für dein Zeigewörterbuch, dank des Zeichens mit Messer und Gabel haben wir tatsächlich das Restaurant in Coach No7 gefunden. Passieren mussten wir auf dem Weg allerdings 4 Waggons Softseater vollgestopft mit Menschen über Menschen, übereinandergestapelt, auf dem Boden liegend. So sieht also die Holzklasse in chinesischen Überlandzügen aus. Im Bordrestaurant angekommen gab es dann ‚freezing cold aircon‘ aber auch die tollsten Fensterplätze, Cola und lecker Kaffee zum Frühstück.

Zeichensprache1   Bordrestaurant   Buch         Zaehneputzen

Seither verbringen wir unsere ganze Zeit dort, haben schon Freundschaft mit den Kellner geschlossen und genießen dabei die wundervolle Landschaft. Es wird immer bergiger, einsam ohne Ende, vereinzelt ein paar Yakheerden und ein paar Seen. Den Pass von über 5000m haben wir bereits hinter uns.

Landschaft China   Landschaft Tibet

Wir sind ja davon ausgegangen, dass den Waggons automatisch Sauerstoff zugeführt wird. Tja, dem ist natürlich nicht so. Wer Sauerstoff benötigt, muss sich eine Maske holen und kann diese dann an extra dafür vorgesehenen Buchsen anschließen. So akklimatisieren wir uns gerade mit viel Wasser und Tee an die unglaublichen Höhen von über 5000m in dieser so wundervollen Landschaft. Uns bleibt alle paar Minuten die Luft weg vor unerwartet traumhafter Blicke auf schneebedeckte Berge, Wolken durch die wir einfach mit dem Zug durchfahren und Seen soweit das Auge reicht…Das ist der wohl schönste Arsch der Welt, den wir je gesehen haben.

Berge Tibets   schneebedeckte Berge

Es liegen jetzt noch ca. 6 Stunden Fahrt vor uns, bis wir endlich Lhasa erreichen werden. Wären wir von Beijing nach Lhasa geflogen, hätten wir wohl kaum so viel erlebt, erfahren und gesehen. Wir sind gespannt, auf das was uns in Tibet erwartet.

Lhasa, 08.07.2009

Wir sind angekommen!!! Uns macht die Höhe von 3658m hier in Lhasa ganz schön zu schaffen. Die Luft ist so unglaublich dünn hier oben. Darum haben wir unseren day off auf heute verlegt und akklimatisieren uns mit Ingwertee und viel Ruhe bis es dann morgen als erstes zum Potala Palace geht!!

Andy und Friso, wir freuen uns riesig, dass ihr die EBC Tour gebucht habt. Geht vorher aber lieber noch mal ins Hoehentrainingslager 😉

Die Zeit vergeht wie im Fluge…

Wir sind mittlerweile fast eine ganze Woche hier in Beijing, haben super viel gesehen und erlebt. Besser hätten wir uns den Start unserer Weltreise nicht vorstellen können.

Seit dem letzten Bericht haben wir uns natürlich noch eine Menge angesehen. Höhepunkt war sicherlich der Ausflug zur Chinesischen Mauer!! Auch wenn uns das ganze Programm ein bißchen zu touristisch war, ist es ein unvergeßliches Erlebnis gewesen. Es gibt nur wenige Abschnitte der Great Wall, die überhaupt für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Wir haben uns für Mutianyu entschieden, ca. 2Stunden entfernt von Beijing. Dort sollte es nicht so überlaufen sein und man konnte tatsächlich Bilder machen, auf denen kein Mensch drauf ist, nur Mauer. Wir haben uns die Mauer dennoch viel imposanter und mächtiger vorgestellt, als sie eigentlich ist. Hoch ging es mit einem Sessellift, dann zwei Stunden wandern von Tower6 zu Tower1 und zurück und abschliessend mit dem Schlitten über eine Sommerrodelbahn wieder ins Tal… (Nils Rodelvideo unbedingt ansehen!!!) auf dem Rückweg nach Beijing haben wir dann noch die Ming Gräber besucht. Wer die schon mal gesehen hat weiß, dass der Abstecher Zeitverschwendung ist. Aber gut, wir sind ja immer offen für Neues. Mit unserer Reisegruppe hatten wir auch wirklich viel Glück. Der Schwede Christian arbeitet doch tatsächlich , wie es sich für einen Schweden gehört, bei IKEA, derzeit in China. Und dann war da noch diese liebenswürdige deutschitalienische Familie mit den Kindern John und Selene. John studiert derzeit Chinesisch und der Rest der Family war zu Besuch. Wanda, wenn wir irgendwann mal am Bodensee sein sollten, kommen wir auf dein Angebot mit dem italienischen Essen zurück!!!

Chinesische Mauer    F&F auf der Chinesischen Mauer    unsere Gruppe        Stufen der Mauer

Abends sind wir noch auf den berühmten Strassenmarkt in der Wangfujing Dajie gegangen. Dort gab es neben Trödelkram, Tee, Souveniers auch allerlei ‚Kleinvieh am Spieß‘. Die Auswahl reichte von Heuschrecken über Maden, Seesterne, Seepferdchen bis hin zu noch zuckenden Skorpionen und ähnlichem. Da wir uns nicht recht entscheiden konnten, welches Tierchen wir am liebsten essen würden, haben wir uns dann doch zu einer klassischen Frühlingsrolle auffe Hand hinreissen lassen. Weise Entscheidung sagte mir mein Magen…

dreckige Seesterne    Maden am Spieß

Gestern haben wir uns dann den Himmelstempel Tian Tian angesehen. Er ist eines der besten Beispiele für die religiöse Architektur Chinas. In den drei Hauptgebäuden wurden damals rituelle Zeremonien abgehalten. Baubeginn war 1406. Der Tempelkomplex liegt mitten in der Stadt in einem riesigen Park. Um die Tempelanlage herum haben wir viele Beijinger gesehen, die dort ihre Freizeit mit Singen, Tanzen, Tai Chi, Kartenspielen und anderen Brettspielen verbringen…der Park wirkte wie ein Ruhepol in der hektischen Millionenstadt.

F&F vor Tempel für gute Ernte    alte Frau

Das städtebauliche Museum haben wir am Mittwoch besucht. Das riesengrosse 3D Modell der Stadt hat einem erstmal die Dimension der Stadt verdeutlicht. Wir haben dann noch eine private Fahrt in die Zukunft im 4D Cinema bekommen. Angeschnallt auf unseren beweglichen Sitzen sind wir durch die Gegenwart und Zukunft Beijings geflogen. Sehr cool! (Video nicht verpassen!!!)

Gestern abend (Freitag)  hatten wir uns mit Jessi und Benny im MUSE verabredet, ein vietnamesischen Restaurant am Westgate des Chaoyang Parks. Fenja und ihr Freund Will sind ebefalls dazugekommen und so haben wir erst lecker gegessen, furchtbar lieblichen Weißwein getrunken, viel gequasselt und uns Bilder von J&Bs Tibetreise angeschaut. Danach ging es dann mit alle Mann auf die Dachterrasse der Q-Bar. Sehr coole Bar mit leckeren und arschteuren Cocktails. Im Vergleich zu Cocktailpreisen in HH war das zwar ganz moderat, aber wenn man an einem Abend drei bis vier Übernachtungen im Hostel vertrinkt, verschieben sich doch ein wenig die Relationen 😉 In der Q-Bar kamen dann auch noch ein paar Freunde von Fenja dazu sowie ein paar ‚Experts‘. Mittlerweile sind wir schlauer und wissen, dass das alles keine Experten sind sondert ‚Expats‘ oder so, Leute die hier in Beijing z.B. für Siemens arbeiten. Alles wirklich nette Leute, die wir hier kennengelernt haben! Und natürlich war auch Dean wieder mit dabei, unser chinesischer, durchgeknallter Freund. Nach der Q-Bar gings dann ins Kokomo. Auf der Dachterrasse haben Nils und Benny gemeinsam mit einem frankfurter HSV Fan (?) ‚Hamburg meine Perle‘ gesungen…wir versuchen natürlich auch hamburger Traditionen ins ferne Ausland zu exportieren. Ein Stockwerk tiefer (oder so) war dann Tanzen angesagt. Knotentanz mit Dean. Ina, hab Dean sogar unseren Superknoten beigebracht, der hat sich gar nicht so doof angestellt, der tanzende Chinese. Zu Bier und Wein gabs dann auch noch Tequila, da war uns schon klar, wie der Abend enden würde. Geendet ist der Abend dann im Chocolate, einem fiesen Russenclub , überall Gold, Krohnleuchter alles dekadent, dunkle Gestalten überall. Einfach unbeschreiblich. Um 5Uhr morgens, als es bereits hell war in Beijing, mussten wir dann unsere kleine Rezeptionsdame im Candy Inn aus ihren Träumen wecken, da das Hostel schön längst geschlossen hatte. Der heutige Tag verlief wie einer der Tage nach einer Nacht im BP1.

vorm MUSE    Jessi&Floh

Hahn im Korb    mit Dean

Chinesin    krasse Katze

Morgen (Sonntag) geht es nun endlich nach Tibet. Wir haben die Zugtickets, die Permits und unser Guide wird am Bahnhof in Lhasa auf uns warten. Hoffentlich!!!

Neue Bilder bei Flickr gibt es bald!!!