EMBRACE THE FEAR

I must not fear,

fear is the mind killer                 

Fear is the little death that brings

total obliteration

I will face my fear

I will permit it to pass over

and through me

And when it has gone past

I will turn the inner eye to see its path

Where the fear has gone

there will be nothing

Only I will remain

(Frank Herbert)

 

Gestern war unser großer Tag. Nach ein paar schönen, entspannten und sonnigen Tagen in Wanaka ging es gestern nun endlich nach Queenstown. Die Fahrt führte uns innerhalb einer guten Stunde über die Berge und bereits geschlossenen Skigebiete vom Lake Wanaka hinüber zum allseits beliebten und hochgelobten Queenstown. Die Sonne schien, als wolle sie sagen: Heute! Spring!!!!

Tatsächlich war die Wettervorhersage lediglich für gestern noch gut, Sonne und Wolken und ab heute sollte es wieder regnen (wie wahr, wie wahr!). Nils war sofort dabei, wollte sofort bei NZONE unseren Skydive buchen, aber mir gefror schon bei dem bloßen Gedanken, aus einem Flieger zu springen, das Blut in den Adern. Da wurde hin und her überlegt, abgewägt, überlegt…Nils wurde langsam schon ganz hibbelig und wollte unbedingt buchen. Das tat er dann auch. Ich benötigte noch eine weitere Stunde, um mein Gemüt in den Zustand zu versetzen erstens aus 15.000ft aus einem Flieger zu springen und zweitens dafür Unmengen von Geld zu bezahlen. Konnte man bei einem Fallschirmsprung sterben? Nein, nicht mit NZONE sagte man mir im Laden. Na dann…auf einmal stand auch meine Name auf der Liste für den 13.30Uhr Sprung. Dann ab zur Henkersmahlzeit einen letzten Big Mac essen und dann ging es auch schon los zur Flugwiese.

Gemeinsam mit drei Spaniern ging es im Tourbus zum 15min entfernten Areal, wo es lediglich eine kleine Start- und Landebahn, ein Cafe, ein Office und eine kleine Halle gab. Aber dieser Ort fernab des ganzen Trubels in Queenstown strahlte so viel Ruhe aus, dass sich meine Nerven schnell beruhigten. Wir mussten noch eine geschlagene Stunde warten, bis wir an der Reihe waren, aber das bot uns zumindest die Möglichkeit, alle anderen einsteigen, abheben, rausspringen, fallen und landen zu sehen. Irgendwie ein beruhigender Anblick.

Dann gings endlich los. Wir wurden unseren Tandeminstruktoren und unseren persönlichen Kameramännern vorgestellt – alles irgendwie super coole Typen, die so entspannt wirkten. Wir hatten uns beide für das volle Programm entschieden: 15.000ft statt nur 12.000ft und jeder einen eigenen Kameramann, der Fotos schießt und ein Video dreht. Jeder von uns wurde in diese schicken Overalls gesteckt und die einzige Instruktion, die es gab, war: ‚Wenn wir oben an der Luke sitzen kurz vorm Sprung bieg dich nach hinten wie eine Banane!‘ Uns wurde zum besseren Verständnis noch das Bild einer Banane gezeigt und dann gings raus zum Flieger. Nicht wirklich viel Info für einen todesmutigen Sprung.

Kaum draußen kam auch schon unser kleines Flugzeug auf uns zu gerollt, einsteigen und Klappe zu. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Adrenalin überall. Der Flieger hob nach gefühlten 5sec ab und wir konnten den atemberaubenden Blick auf den langgestreckten Lake Wakatipu und die umliegenden, schneebedeckten Berge um Queenstown genießen. Ich war ganz vorne in den Flieger eingestiegen, das hieß, ich würde als letztes springen. Hinter mir saß mein Tandemmaster und neben mir mein Kameramann. Nils saß samt seinem Buddy und Kameramann an der Tür. Alles passierte so schnell. Wir haben super schnell an Höhe gewonnen, wurden fest an unseren Tandemmaster geschnallt, zwischendurch lächeln für das Video, noch ein Blick nach draußen und dann wurde auf 12.000ft die Luke geöffnet und unser Mitreisender David aus England aus dem Flugzeug befördert. Luke wieder zu und ab ging es auf 15.000ft!!

Bereits auf 12.000ft gefror unser Atem in der Luft und in meinen Handschuhen schien noch der Angstschweiß meines Vorspringers zu stecken. Jetzt bloß nicht darüber nachdenken, was wir hier machen, Gehirn ausschalten und einfach genießen. Dann wurde es ernst. Die Luke ging auf, Nils und ich riefen uns kurz noch ein ‚Ich liebe Dich. Ich dich auch!‘ zu und dann sah ich Nils plötzlich nicht mehr. Dort wo er eben noch saß, klaffte nun die offene Luke des Flugzeugs, auf die mich mein Tandemmaster nun zuschob. Scheiße dachte ich, jetzt ich, oder wie?! Banane war wohl das Letzte, was mir dort oben in den Sinn kam.

Der erste Moment des Falls, der Magen sackt ab und alles dreht sich, das Flugzeug schon außer Sichtweite, Nils sowieso. Dann nahm ich diesen atemberaubenden Blick nach unten wahr. Mir schien es gar nicht, als würden wir mit fast 200Kmh auf die Erde zufliegen, sondern mehr als würden wir in der Luft hängen. 60 Sekunden freier Fall. Im Grunde ist das Gefühl kaum zu beschreiben. Aber es lässt einen komische Dinge machen dort oben am Himmel. Und immer vor, neben, über oder unter uns mein Kameramann. Alles ging so unglaublich schnell, dass es mir fast den Atem verschlagen hat, ich konnte kaum atmen bei dem Fallwind. Dann noch ein Handshake mit dem Kameramann und ein kurzes Goodbye und schon öffnete sich auf 5.000ft unser Schirm. Luft. Atmen. Und plötzlich durchströmte mich dieses unglaublich geile Gefühl, dass ich es tatsächlich getan habe!!! Awesome!!!

Nach Öffnen des Schirms hatten wir ungefähr fünf Minuten Zeit, den Rest des Falls zu genießen. Mein Tandembuddy brachte uns ins Trudeln, erst linksrum dann rechtsrum, dazwischen schienen wir wie in einer Achterbahn abzusacken…was für ein geniales Gefühl!!

Dann kam die Landewiese in Sichtweite und ich sah plötzlich Nils, der bereits gelandet war. Mit unglaublicher Geschwindigkeit sausten wir über die Köpfe der anderen auf die Wiese zu und legten erstaunlicherweise eine ganz sanfte Landung hin. Geschafft!!!!

Wir fielen uns in die Arme, als hätten wir gerade den Mount Everest bestiegen…überglücklich und total gestoked!!

Der Tourbus brachte uns und die ebenso überglücklichen Spanier, die einen Flieger vor uns gesprungen waren, wieder zurück nach Queenstown. Dort schien es uns absolut surreal, dass wir eben aus einer Höhe von 15.000ft aus einem Flugzeug gesprungen waren…

Um 19Uhr konnten wir noch am gleichen Tag unsere Fotos und DVDs im Shop abholen. Die Fotos sind super geworden, aber das Video zu sehen, fühlte sich an, als würde man den Sprung noch einmal erleben. Ein paar Fotos gibt es jetzt schon mal hier im Weblog. Den Rest der Bilder und vor allem die Videos gibt es dann bei Flickr zu sehen!!

Enjoy it!!!

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Crazy Weather down here…

Wir wollen Euch nicht mit unschönen Wetterberichten langweilen. Hier ist trotzdem ein kleiner Bildband des doch recht abwechslungsreichen Wetters hier unten in Neuseeland.

Die zwei Wochen auf der Nordinsel waren  geprägt vom Regen, es gab kaum einen Tag, an dem es nicht geregnet hat. Die Temperaturen kamen meist nicht über die 15Grad.

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Und dann gab es die erste Tsunamiewarnung für Neuseeland. Zuerst hatten wir diese Warnung gar nicht richtig wahrgenommen und erst als wir die Bilder in der  Tageszeitung am nächsten Tag sahen, wurde uns das Ausmaß bewußt.

Wir saßen heute Mittag gerade im Wagen am Strand im Nirgendwo und haben Sandwiches gemacht, da hörten wir die ortsansässige Sirene heulen. Nils scherzte noch rum „Tsunamiewarnung und wir sitzen hier am Strand, haha.“ Als wir vorhin in Greymouth im Hostel ankamen, haben wir erfahren, dass die zweite Tsunamiewarnung für Neuseeland heute Mittag ausgerufen wurde: Man solle sich nicht auf dem Wasser oder am Strand aufhalten. Da wurde uns schon ganz anders. Die Nacht verbringen wir nun drei Straßen off the beach ;-).

Seit fünf Tagen nun sind wir auf der Südinsel, hatten eine eisige Überfahrt von Wellington nach Picton und eine noch eisigere Begrüßung im beschaulichen Kairoura an der Ostküste.

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Schneebedeckte Berge, Hagel, Regen, Schnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt nachts scheinen momentan normal zu sein. Tagsüber können wir uns schon freuen, wenn das Thermometer mal über 10Grad klettert…

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…und dann wurde es vorgestern doch noch schön. In Nelson angekommen war es mittlerweile sogar warm geworden und wir konnten endlich mal wieder ohne Regenjacke aus dem Haus.

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Dann gestern plötzlich dieser wunderschön sonnige Tag…den haben wir natürlich genutzt und haben eine 30km lange Wanderung durch den Abel Tasman National Park gemacht inkl. Bad im eisigen Meer. Heute Morgen konnten wir kaum einen Muskel bewegen….wir Sportskanonen ;-).

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Noch bleiben uns zwei Wochen hier im wirklich traumhaften Süden. Keine Frage, der Süden ist das, was man sich als Europäer unter Neuseeland vorstellt:  Herr der Ringe Land! Unglaublich und atemberaubend, auch bei schlechtem Wetter!!Daumen drücken dass es sonniger wird…

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Unsere Wicked Camper

Liebe treue Weblogleser,

vielen Dank für die unglaublich positive und zahlreiche Resonanz auf unsere Wicked Camper in unserem Campertagebuch in Australien. Wir sind überrascht, wie gut die Fotos bei Euch ankommen. Daher haben wir hier auf unserer Seite eine neue Kategorie eingerichtet mit allen Wicked Campern, die wir bis jetzt unterwegs getroffen haben. Hier in Neuseeland (und in Chile!) soll’s angeblich auch die Wickeds geben… 😉  Viel Spaß!!!

Und welcher Wicked Camper gefällt Euch am besten? Schickt uns doch eine kurze Mail mit Eurem Favoriten an info@flohundfricke.de . Mal sehen, wer der beliebteste ist… (Momentan sind die Bilder nur nach Datum sortiert!) 

Floh und Fricke