Bonaire – ein Stück Zuhause

Seit 10 Tagen nun genießen wir schon unsere Zeit hier auf Bonaire. Aber vor Allem genießen wir die gemeinsame Zeit mit Inka und Michiel. Für uns ist es nach vielen Monaten des Reisens hier wie ein kleines Zuhause in der Kaya Tapajos No.13 😉

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Es gibt auch gar nicht viel Spannendes zu berichten. Es ist immer noch tierisch heiß hier, über 30Grad jeden Tag, aber sobald wir auf oder in dem Wasser sind, ist es sehr erfrischend. Wir haben einen Schnorchelausflug nach Klein Bonaire gemacht, waren mit Maja und Chico ausgiebig baden, haben eine Fahrt in den Norden der Insel gemacht und die wunderschönen Tiere der Insel kennengelernt…

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Am Freitag hatten wir unsere erste Kitesession auf Bonaire. Am hiesigen Kitespot Atlantis Beach gibt es nur offshore Winde, manchmal auch sideshore, was aber eher selten ist. Wer hier Kiten lernt, muß schon hartgesotten sein, denn es zieht dich gnadenlos raus aufs Meer. Nach einer halben Stunde, die die Anfänger dann mit Kite und Board kämpfen und schon fast in Venezuela angeschwemmt wurden, setzt sich einer der Kiteinstructors in sein Boot und holt die Anfänger wieder zurück nach Bonaire…da denkt man doch gerne an unsere vertraute Bucht Gold auf Fehmarn, wo wir bei onshore Winden das Kiten gelernt haben. Wenn man Kiten kann, ist es auch hier ein riesen Spaß!!! Endlich Kiten in Boardshort in türkisfarbenem Wasser– das Wasser hier hat 29Grad :-)

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Inka hat vor ein paar Monaten einen Kitekurs hier gemacht, sich einen schicken Best Boolaroo 10m² gekauft und übt nun fleißig aufm Wasser. Freitag hatte sie einen klasse Tag und hat super cool ihre Bahnen durchs Wasser gezogen…bis sie dann kurz vor Venezuela wieder ins Boot geholt wurde.

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Samstag hatten wir kaum Wind und so ging es mit einem der neuen Hurricane Motorboote vom Boat Rental ab zum Wakeboarden. Endlich hatte auch Michiel mal frei und konnte zusammen mit uns aufs Wasser. Gemeinsam mit Leo, einem chilenischen Freund der beiden, fuhren wir mit diversen Boards bepackt hinaus aufs Meer. Wir haben uns alle total verausgabt beim Wakeboarden. Nach zwei bis drei Runden fingen die Knie an zu wackeln und die Arme wurden immer länger…aber das glückliche Grinsen auf unseren Gesichtern wurde immer breiter 😉 

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Am Abend haben wir es dann auch nur noch zum Pizzaservice geschafft und überglücklich zuhause unsere Familienpizzen gemampft. Was für ein toller Tag!!

So wie die letzten zwölf Tage werden wir nun auch die kommenden acht Tage hier auf Bonaire mit Inka & Michiel  genießen!!!!

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Liebe Grüße und ganz viel Sonne nach Hause,
Floh & Fricke

California – the Sunshine State

Angekommen auf Bonaire!!! Was für ein schönes Wiedersehen mit unseren Freunden Inka und Michiel hier auf ihrer Insel. Am 5.November sind wir abends nach einem ganzen Tag Fliegerei (Los Angeles-Miami, Miami-Curacao, Curacao-Bonaire!!) endlich auf Bonaire gelandet.

Aber erstmal gibt es einen kleinen Rückblick auf 12 tolle Tage in Kalifornien. Begonnen hatte mein erster und Nils zweiter Kalifornienbesuch mit der Megametropole Los Angeles. Nachdem wir nun wochenlang durch die grüne, bergige und menschenleere Landschaft Neuseelands gegurkt waren, schien uns Los Angeles mit seinen über 4Mio Einwohnern fast wie ein kleiner Kulturschock. So viele Häuser, so viele Menschen und vor allem so viele Touristen. Nach New York ist Los Angeles im Stadtgebiet die zweitgrößte Stadt der Vereinigten Staaten. Die ganze Stadt scheint ein einziger großartiger Hollywoodfilm zu sein…schon eigenartig, wenn man sich vorstellt, dort zu leben.

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Wir hatten unser Motel direkt am Hollywood Boulevard, und so konnten wir ohne Probleme als erstes das Chinese Theater und das Kodak Theater besuchen. Gerade aus der Metro gestiegen wanderten wir den Boulevard entlang und da stand doch tatsächlich auf einmal Samuel L. Jackson vor uns. Es hat bestimmt ne halbe Minute gedauert, bis ich aus dem Staunen heraus war und feststellte, dass es natürlich ein Double war. Ich Ussel. Und da standen auch schon Micheal Jackson und Marilyn Monroe hinter mir…Johnny Depp, Darth Vader und Bugs Bunny…naja, alles ziemlich viel Show dort vor dem Kodak Theater.

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Aber wie soll man nun so eine riesige Stadt in zwei Tagen kennenlernen? Da bleib uns nur der Hopp-on Hopp-off Bus, der mehrere verschiedene Touren durch die gesamte Stadt fährt und man jederzeit an bestimmten Stops ein- und aussteigen kann. Das Ganze wird dann kommentiert von mehr oder weniger lustigen Tourguides, von denen sich die meisten wohl lieber in einer der zahlreichen Standup Comedy Shows sehen würden. Wir armen ausländischen Touristen(viele ohne wirkliche Englischkenntnisse!) mussten nun also deren eigenwilligen, amerikanischen Humor ertragen. Ob überhaupt jemand die Witze verstand, mag ich bezweifeln. Aber zumindest brachte uns der Bus überall dort hin, wo es interessant und wirklich schön war. Wir verbrachten fast den ganzen Tag on Tour, fuhren durch Beverly Hills, Bel Air, über den Rodeo Drive bis hinunter zum Pier nach Santa Monika. Jeder in unserem Alter wird sich noch an die Zeiten erinnern, als wir damals gebannt vor dem Fernseher saßen und die glänzenden Superbodies der Rettungsschwimmer von Baywatch über den Bildschirm flimmerten…und natürlich Menschen vorm Ertrinken retteten. Diese beliebte Serie mit David Hasselhoff  wurde dort in Santa Monika gedreht. Auf dem Pier haben wir dann auch unseren ersten traumhaften Sonnenuntergang über dem endlosen Ozean in Kalifornien gesehen…

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Auf dem Pier gab es dann auch zum ersten Mal einen Chili Dog anstelle eines Hot Dogs….ekelhafte Angelegenheit!!

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Unser zweiter Tag in Los Angeles führte uns dann nach Downtown, was allerdings mal wieder wie jede andere Großstadt in Australien, Amerika oder Europa aussah. Auf so einer langen Reise passiert es dann doch des Öfteren, besonders in den Großstädten, dass es einen einfach nicht mehr wirklich beeindruckt, sondern es sogar ein wenig langweilig wird.

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Großstädte an sich ähneln sich einfach, und bieten kaum etwas Neues, was man noch nie gesehen hat. Darum verbringen wir meist auch nur ein paar Tage in den großen Städten und versuchen viel mehr das Land und die Leute kennenzulernen, was sich meist als viel spannender erweist. Trotzdem wollten wir es uns nicht entgehen lassen, eine V.I.P. Tour durch Beverly Hills zu machen, um all die Häuser der Schönen und Reichen und Berühmten zu bestaunen. Also ab in einen kleinen Bus mit nur einer Handvoll Touristen und einem wirklich netten Guide, der sich nicht als Comedian verstand sondern einfach nur als Fahrer und Tourguide. Perfekt. Natürlich ist das Ganze irgendwie Tourinepp, aber manchmal macht es auch Spaß, so richtig platte Sachen zu unternehmen. So konnten wir auf unserer Tour mehr als 50 Häuser von Schauspielern und amerikanischen Berühmtheiten vom Auto aus bewundern: Z.B. das Haus von Ozzy Osborne, dass nun von Christina Aguilera bewohnt wird, den letzten Wohnsitz von Marilyn Monroe, bevor sie starb, Hugh Heffners Playboy Mansion (hinter hohen Hecken), die Villa von Angelina Jolie und Brad Pitt und zu guter letzt das Haus, in dem Micheal Jackson verstorben ist.

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Apropos Michael Jackson: In San Francisco haben wir uns den Kinofilm ‚This is it‘ über die gesamte Vorbereitung zu Micheals großer Tour dokumentiert. Auch wenn wir beide keine absoluten Micheal Jackson Fans sind, ist einem der Film doch irgendwie nahe gegangen und man hat irgendwie ein anderes Bild von ihm bekommen. So durchgeknallt ist er gar nicht gewesen, er war einfach nur ein begnadeter Musiker. In Amerika lief der Film nur 14 Tage, aber falls er in Deutschland noch läuft, solltet Ihr ihn euch unbedingt ansehen.

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Nach zwei vollgepackten Tagen in Los Angeles wurden wir schon sehnsüchtig von Jerry und Mary-Jo in San Diego erwartet. Mit dem Zug fuhren wir mit dem Pacific Surfliner bei traumhaftem Sonnenschein die kalifornische Küste südwärts Richtung Mexico. Eine halbe Stunde von der mexikanischen Küste entfernt liegt das wirkliche nette Städtchen San Diego mit seinen über 1Mio Einwohnern. Die gesamte kalifornische Küste zwischen L.A. und San Diego ist wüstenartig, selten sieht man mal ein paar Bäume. In den Städten versucht man verzweifelt bei fast regenfreien Jahreszeiten, Bäume anzupflanzen, Rasen zu hegen und pflegen, aber der Wassermangel macht sich an jedem Ende bemerkbar und so sind viele Gärten und Parkstreifen mit Kunstrasen ausgelegt.Trotz der Trockenheit wird San Diego unter Amerikanern meist als ‚America’s Finest City‘ bezeichnet, weil das Klima ganzjährig einfach so unglaublich angenehm warm und sonnig ist.

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Jerry und Mary-Jo sind seit über dreißig Jahren schon mit Nils Mum befreundet, haben 1975 sogar für ein knappes Jahr in Karlsruhe gewohnt. Jerry spricht noch heute richtig gut Deutsch, aber auch Mary-Jo versteht so gut wie jedes Wort. Das letzte Mal haben die Crouches uns dieses Jahr im April in Hamburg besucht. Da war natürlich klar, dass wir im Gegenzug auch ein paar Tage in San Diego Stop machen würden.

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Wir wurden rundherum verwöhnt von der Familie, haben eine Stadtrundfahrt gemacht, waren Shoppen in La Jolla, lecker Essen beim Mexikaner und waren bei Sea World. Nils kannte all das natürlich schon von seinem letzten Besuch 1995, aber für mich war es das erste Mal, dass ich den Tieren so nah kam. Wir haben Delfine, Belugas, Pinguine und Babyorcas bestaunt, einen simulierten Helikopterflug durch die Arktis gemacht, Matarays mit Fisch gefüttert und am Ende die große Orcashow mit Shamu gesehen. Hab mich gefühlt wie ein kleines Kind, dass das erste Mal im Zoo ist 😉

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Für den Abend hatten Jerry und Mary-Jo eine kleine Familienparty organisiert, schließlich wollten doch alle ‚The Germans‘ kennenlernen.  Es gab lecker mexikanisches Essen, ich habe zwei deutsche Quiches mit viel Gemüse gemacht, die sogar den Amis schmeckten. Es war ein wirklich schöner Abend, an dem wir viele neue Gesichter kennenlernten und ich mich mit dem kleinen 10 Monate alten Jacob anfreundete, der Enkelsohn von Jerry und Mary-Jo. Etwas später am Abend wurde dann noch die Gitarre rausgeholt und alte amerikanische Lieder gesungen…irgendwie super familiär, etwas was wir schon lange nicht mehr erlebt hatten, seit wir unterwegs waren.

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Nach drei super schönen Tagen hieß es dann aber doch Abschied nehmen von den Crouches und ab in den Flieger nach San Francisco.

Mit seinen ‚nur‘ 825.000 Einwohnern ist San Francisco richtig gemütlich. Wir kamen am Nachmittag an, checkten in unserem Motel in der Lombard Street ein und machten uns auf den Weg zur Fisherman’s Warf. Der Hafen mit seinen vielen Piers erinnerte uns irgendwie ein bißchen an die Landungsbrücken in Hamburg und so überkam uns ein fast heimeliges Gefühl.

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Wir hatten super viel Glück mit dem Wetter, die Sonne schien und der sonst so typische Nebel in der Bucht von San Francisco hatte sich noch nicht blicken lassen. In San Francisco haben wir mehr Zeit mit Bummeln und Spazierengehen verbracht als mit Sightseeing. Die einzigen richtigen Touristenattraktionen waren wohl die Golden Gate Bridge und ein Besuch in dem wohl bekanntesten Knast der Welt: Alcatraz.

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Die Insel Alcatraz liegt mitten in der Bucht von San Francisco, die früher als Standort für ein Fort genutzt wurde und später als Hochsicherheitsgefängnis. 1934 ging das Bundesgefängnis, das nur ‚The Rock‘ genannt wurde, für fast 30 Jahre in Betrieb. Über 1.500 Häftlinge waren in dieser Zeit auf Alcatraz inhaftiert. In diesen 30 Jahren kam es zu 14 Fluchtversuchen, von denen angeblich keiner erfolgreich war. Alcatraz wird von eiskaltem Wasser umgeben und die tückische starke Strömung macht es nicht möglich, die eine Meile zwischen Alcatraz und San Francisco zu schwimmen. Es war schon sehr spannend durch die Gänge des Gefängnisses zu wandern, die kleinen Zellen der Insassen zu sehen, einmal über den Freiganghof zu gehen und all die Geschichten über Ausbruchversuche zu hören.

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Die Blicke hinüber nach San Francisco und zur Golden Gate Bridge sind wirklich beeindruckend, aber viel erschreckender ist der Gedanke, dass einige der Häftlinge sogar von ihrer Zelle Blick auf die Stadt hatten und an Sylvester, wenn im San Francisco Yachtclub gefeiert wurde, sie sogar die Musik auf Alcatraz hören konnten.

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Am vorletzten Samstag machten wir uns dann mit dem CALTrain auf den Weg zu Chris nach Santa Cruz. Chris habe ich vor mehr als 10 Jahren auf meiner ersten Reise durch Südamerika kennengelernt. Er hat uns vor ungefähr sechs Jahren in Hamburg besucht und nun waren wir an der Reihe, ihn in Kalifornien zu besuchen. Die Wiedersehensfreude war groß und wir konnten endlich auch mal seine Frau kennenlernen, die vor mehreren Jahren aus Tibet in die Staaten gekommen war.

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Schon einen Tag zuvor fingen die Festlichkeiten rund um Halloween an. In Santa Cruz ging es am Nachmittag für sämtliche Kinder im Ort nur um ‚Trick or Treat‘, was soviel bedeutet wie ‚Möglichstvielsüßesindeinetaschenstopfen‘. Der Gedanke dahinter ist ursprünglich ein anderer, aber die Amerikaner sind ja bekannt dafür, die Dinge zu vereinfachen. Am Abend bereitete Chris Frau gemeinsam mit einer tibetischen Freundin ein traditionelles Essen vor, das wir anschließend gemeinsam mit noch mehr tibetischen Auswanderfreundinnen von Chengdso auf dem Boden aßen. Einen Abend später zeigte uns Chengdso dann, wie man die traditionell tibetischen Momos kocht, die wir auf unserer Reise in China, Tibet und Nepal ohne Ende gefuttert hatten. Lecker!!

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Danach zwängten wir uns in ein paar Kostüme, die noch vom letzten Jahr übrig waren, und machten die Clubs von Santa Cruz unsicher…was einen tierischen Schädel hinterließ…man wird ja nicht jünger 😉

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Gemeinsam mit Chris fuhren wir zu den schönsten Surfspots in Santa Cruz mit wunderschönem Sonnenuntergang und wanderten in den Redwoodforests zum Buddhistischen Zentrum. Dort begegneten wir auch zum erstem Mal einer ‚Banana Slug‘, dem Maskottchen der University of Santa Cruz. Man sagt, dass Erstsemestler für gutes Glück die gelbe Nacktschnecke küssen müssen…wir haben sogar drei Banana Slugs gesehen!

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Am nächsten Morgen dann war es endlich soweit: großes Wiedersehen mit Nils Bruder Lars!

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Lars ist Chefredakteur des Surfmagazins ‚Surfers‘ (www.surfersmag.com) in Deutschland und wurde von O‘Neill zu den Coldwater Classics 09 eingeladen, die gerade in Santa Cruz stattfanden. Was für ein Zufall. Die Freude war natürlich riesig, als die beiden sich nach so vielen Monaten mal wieder in den Armen lagen ;-). Und so verbrachten wir auch die nächsten Tage mal mit Lars, mal mit Chris und am letzten Abend mit allen gemeinsam beim Abschiedsessen beim Inder.

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Für Mittwoch hatten wir uns einen Mietwagen bestellt, um die Strecke von Santa Cruz runter nach Los Angeles zu fahren, schließlich mussten wir unseren Flieger nach Bonaire am nächsten Morgen um 6Uhr bekommen. Mittwochmorgen hieß es dann wieder einmal Abschied nehmen von Familie und Freunden und ab Richtung Süden. Vor uns lagen 380 Meilen (ca.610km) entlang der traumhaften kalifornischen Küste auf dem Highway No1.

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Der ca. 100km lange Küstenstreifen südlich von Santa Cruz heißt ‚Big Sur‘ (großer Süden). Die schroffe Felsenküste, die hohen Berge des Big Sur und die Weite des Ozeans ergaben ein unvergeßliches Bild als Abschied von Kalifornien.

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Erst gegen 23Uhr hatten wir es ins Hotel in der Nähe des Los Angeles International Airports geschafft, den Mietwagen abgegeben und eine Kleinigkeit gegessen- ab ins Bett. Um 3Uhr morgens klingelte dann auch schon unser Wecker: Heutiges Ziel hieß BONAIRE!!!

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Nach einem langen Tag in diversen, immer kleiner werdenden Flugzeugen hatten wir endlich karibischen Boden unter den Füßen. Schlappe 28Grad begrüßten uns um 23Uhr am Flamingo Airport. Ich konnte es kaum erwarten, Inka endlich zu sehen und so sah ich sie bereits beim Anstehen fürs Gepäck  hinter den Türen des Gates. Und dann hatten wir uns auch schon im Arm!!! Inka und Michiel waren im März dieses Jahr bei uns in Hamburg zu Besuch, somit kannte Nils den ‚Dicken Finger‘ auch schon ganz gut 😉 Mit dem Jeep ging es dann ab na hus zu den beiden in die Kaya Tapajos in Kralendijk, wo schon die beiden Hundis Maja und Chico auf uns warteten. Es ist so schön, endlich wieder einen Hund um sich zu haben. Könnte Yula Webloglesen… Auf das Wiedersehen haben wir dann auch erstmal mit einem eiskalten Polar angestoßen.
Momentan genießen wir hier einfach die Ruhe, die Sonne und vor allem unsere Freunde um uns zu haben. Aber dazu gibt’s dann die Tage ein bißchen mehr….

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Liebe Grüße nach Hause ins kalte Deutschland!!
Floh & Fricke

 

KIA ORA – South Island New Zealand

Neuseeland hat uns mit offenen Armen und viel Regen begrüßt. Nun zum Abschied scheint der Himmel nach vier wundervollen Wochen noch mal seine Pforten zu öffnen und überschüttet uns mit Regen. Dazwischen lagen spannende, traumhafte und actionreiche Wochen, zwei auf der Nordinsel und zwei auf der Südinsel.

Wellington war unser letzter Stop auf der Nordinsel. Ein wirklich schönes Städtchen, in die hügelige Landschaft eingebettet, bildet es den südlichsten Punkt der Nordinsel und dient den meisten Reisenden als Sprungbrett zur Südinsel. Von Wellington aus gehen alle Fähren nach Picton am nördlichsten Ende der Südinsel.

Nach zwei sonnigen Tagen in Wellington mit Stadionbesuch und Rugbyspiel bei eisigen Temperaturen, Shopping, Spaziergang durch den Botanischen Garten, Sightseeing und einem wunderbaren Abendessen in einem kleinen italienischen Restaurant mit super leckeren Pizzen ging es für uns am 4.Oktober mit unserem roten Flitzer morgens früh auf die Fähre durch den atemberaubenden Marlborough Sound nach Picton.

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Picton ist im Gegensatz zu Wellington ein Dorf, das außer dem Fährverkehr kaum etwas zu bieten hat. Augen zu und durch. Unser Tagesziel sollte für heute  das ungefähr drei Stunden entfernte Kaikoura an der Ostküste Neuseelands sein. Erst führte uns die einzige Straße, die nach Kaikoura geht durch hügelige Landschaft und Weinberge, bis sie schließlich auf die raue Ostküste trifft und sich ähnlich wie die Great Ocean Road in Australien entlang der Küstenlinie schlängelt.

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Von weitem schon sahen wir die schneebedeckten Berge, die sich in den Himmel reckten und uns einen wunderschönen ersten Eindruck gaben von dem, was uns in den nächsten zwei Wochen erwarten würde. Natürlich regnete es mal wieder. Es schien uns, als hätten wir das miese Wetter mit uns auf die Südinsel geschleppt, nur dass wir jetzt keine angenehmen 15 Grad mehr hatten, sondern uns im wahrsten Sinne des Wortes bei 4 Grad den Arsch abfroren . Unterkunft für die nächsten beiden Tage war die Dusky Lodge, ein wirklich nettes Hostel, das allerdings tagsüber die Heizung abstellte und es leider auch technisch impossible war, dies zu ändern. Stattdessen gab es ne Wolldecke und heißen Tee für die kalten Füße. Dick eingemummelt besuchten wir die Seelöwenkolonie, fuhren zum Leuchtturm und spazierten am schwarzsandigen Strand. Ab und zu gaben die Wolken einen kleinen Blick frei auf die wunderschönen schneebedeckten Berge, die hinter uns lagen.

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Nach zwei Tagen also machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Norden. Da es nur diese eine Straße nach Kaikoura gibt, blieb uns nichts anderes übrig, als die Strecke nun in der entgegengesetzten Richtung zu genießen. Tagesziel war Nelson.

Nelson liegt ganz im Norden der Südinsel und ist irgendwie so, wie wir uns kleine neuseeländische Städte vorgestellt haben: kleine Straßen, Holzhäuser im viktorianischen Stil, schnuckelige Lädchen, einen traumhaften Kitestrand (ohne Kiter) …

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Wir haben uns auf Anhieb dort wohlgefühlt, vor allem in unserem kuschligen Hostel, dem Accents on Park, dessen Betten mit Heizdecken ausgestattet waren. Was für ein Traum. Von Nelson aus läßt sich der weltbekannte Abel Tasman National Park in rund einer Stunde Autofahrt gut erreichen.  Die Wettervorhersage versprach traumhaften Sonnenschein. Am folgenden Tag schnürten wir also mal wieder unsere Wanderstiefel und machten uns ganz früh morgens auf den Weg nach Maharau, wo unser Wassertaxi um 9Uhr ablegen sollte.

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Gemeinsam mit ca. 15 anderen Wanderern und Kanuten fuhr uns das Wassertaxi circa eine Stunde entlang der Küste durch all die wunderschönen Buchten mit traumhaften Blicken auf den National Park bis hin zur Bark Bay. Die wenigen Mitreisenden verstreuten sich schnell in dem großen Nationalpark, sodass wir z.T. stundenlang niemanden zu Gesicht bekamen. Von Bark Bay aus führte uns der Weg für mehrere Stunden auf und ab auf dem Coastal Treck mit einmaligen Ausblicken bis hin zur Anchorage Bay. Unterwegs gabs dann für Nils kein Halten mehr, als wir einen einsamen Treck zum Wasser nahmen und vor uns das kristallklare (arschkalte!) Wasser einer riesigen Flussmündung lag. Vielleicht erinnert ihr euch an das ‚5Grad kalte Foto‘ aus unserem letzten Wetterbericht ;-). In Torrent Bay mampften wir dann hungrig unsere liebevoll geschmierten Sandwiches und machten uns nach den letzten Black Forest Cookies (leeecker!!) auf, den Rest des Weges bis nach Maharau zu bestreiten. Die Strecke zog sich ganz schön, aber dafür wurden wir stets mit wunderschönen Ausblicken aufs Meer und die Berge belohnt. Nach 7,5 Stunden und 30km in den Beinen kamen wir abends endlich an unserem Auto an. Ich konnte kaum noch einen Schritt machen an diesem Abend.

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Von Nelson aus fuhren wir am nächsten Tag die Westküste hinunter  Richtung Franz Josef. Die Strecke ist allerdings zu lang für eine Tagestour, und so mussten wir wohl oder übel im ungemütlichen Greymouth in einem noch ungemütlicheren Backpackers absteigen. Abends wärmten wir uns bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit einer spanischen Familie am brennenden Holzofen. Klasse.

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Am Morgen danach machten wir uns bei Regen (doch kein Schnee!) auf den Weg nach Franz Josef Town. Unterwegs gabs als kleines Highlight noch die Pancake Rocks zu bewundern, eine Steinformation, die wie ein Haufen gestapelter Pfannkuchen aussieht. Sehr beeindruckend.  Und dann hatte unser neuseeländischer Wettergott doch noch Erbarmen mit uns und ließ die Sonne für die kommenden drei Tage scheinen. Wunderbar!!

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Franz Josef Town hat seinen Namen von dem beeindruckenden Franz Josef Gletscher, der lediglich ein paar Kilometer vom Ort ins Tal hineinragt. Unser Zuhause für die nächsten zwei Tage wurde das ‚Château Franz‘. In diesem super tollen Hostel bekamen wir ein Zimmer, mit allem, was das Travellerherz begehrt, aber vor allem mit zwei Stühlen auf dem Balkon mit Blick auf die schneebedeckten Berge und Sonnenuntergangspanorama. Das Feierabendbierchen schmeckte hier doppelt so lecker ;-). Jeden, den wir zuvor getroffen hatten, legte uns die Tagestour auf dem Gletscher ans Herz. Und so hieß am nächsten Tag wieder: Rein in die Wanderstiefel und ab auf den Gletscher.

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Ka Roimata o Hine Hukatere – Tränen des Lawinenmädchens…  Der Legende zufolge stürzte der Geliebte eines Mädchens von den Gipfeln der Umgebung in den Tod; ihre zahllosen Tränen gefroren zur Gletscherzunge… Franz Josef Glacier.

Europäer erkundeten den Gletscher erstmals 1865 und der Österreicher Julius Haast benannte das Eisgebirge nach seinem Kaiser. Nach einer langen Rückzugsphase begann der Gletscher 1985 wieder zu wachsen.

Um 9Uhr ging es los. Mit einer Gruppe von ungefähr 25 Abenteurern fuhren wir erst zum Fuße des Gletschers, dann ging es per pedes und mit Steigeisen unter den Stiefeln auf den Gletscher. Der untere Teil des Gletschers war noch recht schmuddelig und nicht so klar, aber je weiter wir uns unsere Stufen ins Eis hackten und hinaufstiegen, desto klarer und blauer wurde das Gletschereis. Wir hatten uns mittlerweile in drei kleine Gruppen aufgeteilt, die im Abstand von 15 Minuten z.T. auch unterschiedliche Routen über das Eis gingen.

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Immer höher kraxelten wir hinauf, schoben uns durch Gletscherspalten, krochen durch Eishöhlen und bewunderten dabei die unglaubliche Dimension dieses Gletschers. Erst schaut er nämlich gar nicht so groß aus, aber wenn man dann erstmal auf dem Gletscher steht und in Tal schaut, wo Menschen wie Ameisen aussehen, wird einem die Dimension deutlich. Am Himmel gab es kein einziges Wölkchen an unserem Gletschertag – ein Traum! Auf dem Eis wurde es auch erstaunlich heiß und wir schmierten uns brav mit LSP 30 ein, um nicht noch einen Sonnenbrand davon zu tragen. Nach 9 Stunden Eiskraxeln waren wir zurück in Franz Josef Town und hatten sogar noch die Möglichkeit, von unserem Balkon aus völlig geschafft den Sonnenuntergang mit zwei Kühlen Bier (Summit) zu begießen. Wat geht uns das gut!!

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Einen Tag später hieß es dann ab nach Wanaka. Wanaka liegt am Wanaka Lake und ist sozusagen klein Queenstown. Die Lage dort am See ist schon traumhaft. Schneebedeckte Berge säumen den Rand des Sees und bieten jedem Ski- und Snowboardfan, was das Herz begehrt. Wir bezogen Quartier im gerade erst eröffneten ‚Base Backpackers‘. Hier gab es ein stylischen Zimmer mit eigenem Bad (!!) und atemberaubendem Blick auf See und Berge für unschlagbare 30€/Nacht. Am Spätnachmittag dann die herbe Enttäuschung: Heute war letzter Skitag der Saison. Finito. No more Snowboarding for this Season. Das traf uns schwer, weil wir uns so sehr auf einen Tag Snowboarden gefreut hatten. Dann eben Apres-Ski mit der cool stylischen Dorfjugend feiern.

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Nils schien auch am nächsten Tag noch immer voller Tatendrang, hingegen ich einfach mal ein bißchen Ruhe und Entspannung brauchte. Mountainbiken stand heute auf dem Programm. Vier Stunden fuhr Nils sämtliche Dirttrecks um Wanaka ab und kam entsprechend fertig aber glücklich abends zurück.

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Nach zwei tollen und sonnigen Tagen in Wanaka gings es nun endlich ins Abenteuermekka Neuseelands: Queenstown!! Der Tag begann mit einem gemütlichen Frühstück in Wanaka und endete mit einem Fallschirmsprung aus 15.000ft. Die Geschichte kennt ihr ja bereits. Die Videos sind auch mittlerweile bei Flickr eingestellt. Nur soviel dazu: VERRÜCKT!!!

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Unser Skydive war aber nicht das einzig Verrückt in Queenstown. Nils stürzte sich noch todesmutig, die Füße an ein Gummiband geschnürt aus 134m in die Tiefe, um am Nachmittag dann in einem Jetboat durch eine Schlucht zu düsen. Da auch das für diesen Tag anscheinend nicht genug war, machten wir uns zum Sonnenuntergang auf zur Gondel, die uns hinauf auf den Berg über Queenstown brachte. Dort oben genossen wir den traumhaften Blick hinunter auf die Stadt, um dann unsere fünf Runden auf der Luge zu drehen. Die Luge ist eine Art Rodelbahn, auf der man mit kleinen Schlitten auf Rollen (mit Helm!!) den Hang hinunter düst. Dann wieder rauf mit dem Sessellift und wieder hinunter mit der Luge. Herrlich!! Dazu gibt es übrigens auch ein lustiges Video, diesmal mit Nils als Kameramann ;-). Good Job!!

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Mittlerweile befanden wir uns landschaftlich in wirklich atemberaubender Kulisse dort in Queenstown. Dies war also Drehort für Herr der Ringe. Absolutes Highlight der neuseeländischen Landschaft sollte der Milford Sound sein. Alles schwärmte von den Bootstouren durch den Sound, auch wenn es dort mit vier verschiedenen Tourunternehmen, fünf Helikopterfluganbietern und sieben Scenicflightanbietern recht emsig zuging, um all die Touristenmassen abzufertigen. Der Milford Sound ist der nördlichste Ort des Fjordland National Parks und seit eh und je für den Tourismus zugänglich.  Wir waren schon kurz davor, unsere Tour für den Milford Sound zu buchen, da bekamen wir im Infocenter den Hinweis, doch lieber den abgelegenen Doubtful Sound mitten im Fjordland National Park zu besuchen. Der Doubtful Sound ist erst seit einigen Jahren für  den Tourismus geöffnet, und lediglich ein einziges Unternehmen führt dort Touren durch. Wir entschlossen uns für eine Bootstour mit Übernachtung, um das Ganze ein wenig mehr zu genießen.

In der Zeit in Queenstown hatten wir unseren roten Flitzer keinen Kilometer bewegt, allerdings mit fast komplett leerem Tank am Hang geparkt. Keine gute Idee. Morgens um 8Uhr hatten wir unsere Abfahrt aus Queenstown geplant, um rechtzeitig um 11Uhr in Manapouri zu sein, wo unser Boot ablegen sollte. Aber wie es das Schicksal aber beschlossen hatte, wollte unser am Hang geparktes Auto mit fast leerem Tank nicht anspringen. Shit. Und jetzt? Zu Fuß machten wir uns auf den Weg zu unserer Autovermietung und versuchten ihnen klarzumachen, dass uns jetzt ganz schnell geholfen werden musste, sonst würden wir doch unser Boot in Manapouri verpassen. Panik. Was wenn das Problem gar nicht der leere Tank war? Die Mitarbeiter von Apex waren keine 10min später vor Ort, kippten ein bißchen Sprit in den Tank und ab ging die Fahrt nach Manapouri . Wiedermal Glück gehabt.

Pünktlich in Manapouri angekommen, konnten wir einchecken und schon mal Ausschau halten, wer denn gemeinsam mit uns den Abend an Bord verbringen könnte. Heute war nämlich unser Bergfest…oder Peakcelebration…oder Humpday…oder wie auch immer man es übersetzen mag. Ja, da liegt auf einmal die Hälfte dieser traumhaften Weltreise hinter uns…und vor allem die Hälfte der Reise noch vor uns. Klar kommt es uns schon vor, als wären wir seit Ewigkeiten unterwegs, umso mehr beeindruckt uns der Gedanke, dass wir noch mal genauso lange unterwegs sein werden.  Schon krass irgendwie, auf Dauerurlaub zu sein. Aber ganz ehrlich, wir können es jedem wärmstens ans Herz legen. Dieser Urlaub ist so lang wie 8 Jahre Urlaubstage im Angestelltendasein…. Wie auch immer, es ist eine wundervolle Erfahrung. Vor allem auch für unsere Beziehung. Jeder Tag, jedes Abenteuer, jeder Regenschauer, jeder bestiegene Berg, jeder Sonnenstrahl und jede zurückgelegte Flugmeile scheint uns mehr zusammen zu schweißen. Es tut gut, sich mal wieder auf einander zu konzentrieren, sich auf den anderen 24 Stunden am Tag einzulassen mit allen Auf und Abs. Der Arbeitsalltag zuhause nimmt einem doch manchmal die Sicht auf die wichtigen Dinge und auf einander.  Insofern hoffen wir auf eine genauso spannende und abenteuerreiche zweite Hälfte unserer Reise, wie es die erste war.

So, nach dem kleinen Exkurs geht’s weiter mit dem Doubtful Sound. Zuerst wurden wir mit einem etwas kleineren Boot quer über den Lake Manapouri gefahren, was auch schon sehr beeindruckend war. Der Doubtful Sound ist nicht mit einer Straße verbunden, sondern lediglich über den See zu erreichen. Nach einer knappen Stunde Fahrt über den See erreichten wir  einen kleinen Anleger, von dem aus es für ca. 20km über einen absolut einsamen Weg hin zum Bootsanleger ging. Der Weg schlängelte sich durch den National Park, stets begleitet von interessanten Informationen über Flora und Fauna dieses einsamen Fjordlandes. Mitten auf der Strecke stoppte unser Fahrer auf einmal und da lag er nun direkt vor uns: der Doubtful Sound! Einfach traumhaft!!

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Unten am Bootsanleger erwartete uns ein traumhaftes dunkelblaues Boot und die charmante Crew, die uns die nächsten zwei Tage begleiten sollte. Wir hatten uns aus Kostengründen für die Viererkabine entschieden oder vielleicht, weil wir insgeheim schon wussten, dass wir nicht viel Zeit mit Schlafen verbringen würden ;-).

Wir befanden uns mitten im Nirgendwo, keine Menschenseele außer uns, und vor allem kein anderes Boot außer uns. Schon in diesem Moment wurde uns klar, dass der Doubtful Sound die richtige Entscheidung war. Unser Boot legte ab und wir fuhren langsam und gemütlich durch den Sound, hatten Zeit, wundervolle Fotos zu machen, Kaffee zu trinken und unsere Mitreisenden kennenzulernen. Wir wurden rund um die Uhr mit wirklich super leckerem Essen verwöhnt an Bord, alles war unglaublich sauber, besser als in jedem Hostel, das wir bis dato bewohnt hatten. Am Nachmittag machten wir Stop in einem der Seitenarme des Sounds und hatten die Möglichkeit, mit Kajaks den Sound zu erkunden. Da sich kein anderes Tourboot auf dem Wasser befand, hatten wir ein unvergessliches Erlebnis.

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Kurz bevor der Regen einsetzte, schafften wir es zurück auf unser Boot. Dort im Sound regnet es bis zu 7m/Jahr und so war es kein Wunder, dass es auch auf unserer Tour regnete. Aber irgendwie machte der Regen das Ganze richtig gemütlich. Nach dem Kajakfahren konnte man noch baden gehen, was aber eher im Sommer eine schöne erfrischende Sache ist, aber die Kälte hielt Nils nicht davon ab, einmal in den Sound zu springen.

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Völlig durchgefroren ging es dann mit einem Becher heißem Tee auf Deck und in Richtung Tasman Sea. An der Sound Mündung gab es eine Menge Seelöwen und Pinguine zu bestaunen und die aus dem Wasser ragenden Felsen gaben eine wundervolle Kulisse an diesem Abend. Dann fuhr uns unser Käptn wieder in den Sound hinein, während der Smutje ein wunderbares Dinner brutzelte. Kurz vorm Dinner dann noch eine Überraschung: In der Bugwelle unseres Bootes sprangen zwei Delfine um die Wette. Was für ein Anblick. Man sah sie dicht unter der Wasseroberfläche vor dem Boot gleiten, bis sie sich dann plötzlich aus dem Wasser erhoben, um sich dann mit viel Schwung seitlich wieder aufs Wasser fallen zu lassen. Die Delfine waren ganz schön riesig und so beeindruckend…

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Dinner verbrachten wir gemeinsam mit den beiden Australiern Danni und Troy, dem Neuseeländer Kelty und seiner Freundin aus Schottland. Erst gab es eine Flasche Wein, dann ein paar Bierchen, dann noch ne Runde und plötzlich schien es uns, als würden alle anderen Mitreisenden schon ins Bett gegangen sein. Die Bar wurde auch langsam geschlossen und wir orderten uns noch ein paar Runden, schließlich gab es ja was zu feiern: Floh und Frickes Bergfest!! Die Crew war mittlerweile auch schon zu Bett gegangen und wir feierten immer ausgelassener oben in der Lounge. Was für ein herrlicher Abend!!

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Uns blieben nur ein paar Stunden Schlaf, bis morgens um 6.30Uhr die Motoren des Bootes angeworfen wurden. Noch vor dem Frühstück standen wir schon wieder an Deck, der Regen hatte über Nacht aufgehört und so blieben nur ein paar Wolken zwischen den Hängen, die ein wunderschönes Bild machten.

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Unser Schiff fuhr nach dem Frühstück in einen der versteckten Seitenarme des Sounds, um uns ein unvergeßliches Erlebnis zu bereiten. Wir glitten langsam in den kleinen engen Seitenarm hinein, bis die Motoren mitten in einer kleinen Sackgasse zum Stillstand kamen. Jeder Gast wurde gebeten, sich für fünf Minuten völlig still zu verhalten…und so kannte man das Zwitschern der Vögel in den Baumwipfeln und das Plätschern der kleinen Wasserfälle an den Hängen um uns herum. Absolute Stille…wann hatten wir die das letzte mal gehört??

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Auch auf dem Weg zurück Richtung Lake Manapouri eröffnete sich uns noch einmal der wunderschöne Blick auf den gesamten Doubtful Sound, angefüllt mit vielen neuen Erlebnissen.

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Gegen Mittag legten wir in Manapouri an. Weiter ging die Reise Richtung Süden. Viel weiter als Invercargill würden wir es am heutigen Tag wohl nicht schaffen, aber zumindest konnten wir nach der durchgemachten Nacht endlich ausschlafen. Der nächste Tag führte uns von Invercarcill nach Dunedin und damit einmal quer durch die berühmten Catlins. Dieser Landstrich ist bekannt für seine wunderschöne Weidelanschaft und die Unmengen von Schafen, die dort leben. Auf dem Weg nach Dunedin besuchten wir auch Slope Point, der südlichste Punkt Neuseelands, und die Mc Lean Falls, die bis jetzt die wirklich beeindruckendsten Wasserfälle Neuseelands waren. In Dunedin waren wir dann auch endlich mal wieder im Kino: Couples Retreat. (Muß man nicht unbedingt sehen, war aber trotzdem sehr unterhaltsam!)

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Wir hatten nun nur noch drei Tage, bis wir unseren Wagen abgeben mussten und unser Flieger von Christchurch nach Auckland ging. So entschlossen wir uns, nach einem Besuch in der Albatrosstation am östlichsten Zipfel der Landzunge vor Dunedin direkt nach Christchurch durchzufahren. Nur einen kleinen Stop bei den von Postkarten bekannten Steinen am Strand  gab es heute.

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Die verbleibenden Tage in Christchurch verbrachten wir in einem wirklich tollen Hotel, stylish und hip, mit toller Bar, coolen Zimmern, Sauna und Fitnessraum…und Shopping. Am 22.10. morgens früh klingelte unser Wecker, viel zu früh. Unausgeschlafen fuhren wir eilig zur Autovermietung, um unseren Mietwagen dort gegen 8.30Uhr abzugeben. Mit dem Shuttle wurden wir anschließend zum Flughafen gefahren. Das böse Erwachen kam dann plötzlich am Schalter von Jet Airways. Die nette Lady am Check-in teilte uns nämlich mit, dass wir leider a.m. und p.m. verwechselt hätten und dass wir somit geschlagene 12 Stunden warten müssten. Sch…..!!! Wie konnte das nur passieren? Nun gut, was nun? 12 Stunden an einem Flughafen wie Christchurch verbringen, schien uns unmöglich, und so riefen wir kurzerhand bei unserer Autovermietung an, ob wir nicht unseren Wagen für den Tag zurück bekommen könnten. Keine halbe Stunde später saßen wir überglücklich in unserem alten, bereits komplett gereinigten roten Flitzer. Ab ging es durch die traumhafte Vulkanlandschaft ins ca. 80km entfernte Akaroa.

 

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Dies war übrigens unser letzter Wicked Camper, den wir in Neuseeland gesehen haben: ‚It’s better to be black than gay, cos you don’t have to tell your parents.‘

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Pünktlich um 22.25Uhr erreichten wir am Abend unseren Flieger nach Auckland. In Auckland reichte die Zeit nur noch für ein schrabbeliges Motel am Flughafen, weil es am kommenden Tag um 15Uhr weiter nach Los Angeles Californien ging. Nun hieß es Abschied nehmen, mit einem weinenden und einem lachenden Auge ;-)…ab in die Sonne!!!!!

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Morgens um 7Uhr am letzten Freitag landeten wir nach einem 11stündigen Flug endlich in Los Angeles. Wir hatten bei dem Flug die International Day Line überschritten und fühlten uns wie in ‚Und täglich grüßt das Murmeltier‘ 😉 Und schon am morgen waren es wunderbare 17Grad hier in Californien.

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Hinter uns liegen nun schon zwei tolle Tage in Los Angeles und drei super schöne Tage bei unseren Freunden Jerry, Mary-Jo und der ganzen Family in San Diego. Gestern sind wir nach San Francisco geflogen, haben abends noch einen Hotdog am Pier 39 gegessen und machen uns nun auf, die Stadt zu erkunden.

Viele liebe Grüsse nach Hause!!! Floh & Fricke

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